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Thun - Aarau 1:1
08.02.2015Super League 2014/2015


thunfans.ch verzichtet auf Spielberichte in der Saison 2015/2016

Die Lage bei thunfans.ch ist ernst, sehr ernst sogar. Das Quartett, das die Seite seit dem Jahr 2000 füllt, ist ausgebrannt, total unmotiviert und muss dringend mit Geld gefüttert werden. Der eine arbeitet selbst sonntags immer häufiger lieber auf dem Bau (dort ist es nie so kalt wie in DIE ARENA), der zweite benötigt mittlerweile altersbedingt sieben Tage pro Spielbericht (und beleidigt darin erst noch ausländische Staatsführer), der dritte hat sich umorientiert und schreibt statt eigentliche Spielkritiken nur noch (immerhin stets legendäre) Ultrakulturkritiken und der vierte hat sich gar beim Senfholen vom Sensenmann auskontern lassen (und hängt nun mit George Best im Fussballhimmel herum). Deshalb sagen wir ganz deutlich: Wenn die Investoren wollen, dass wir weiter gewillt sind, Woche für Woche einen Spielbericht abzuliefern, müssen sie für thunfans.ch hier und jetzt 7 Franken zusammenbringen. Ansonsten verzichtet thunfans.ch auf Spielberichte in der Saison 2015/2016. Stattdessen werden wir uns erlauben, die Seite thunfans.ch ein Jahr automatisch auf www.stephan-andrist.ch umzuleiten. Alles klar? Und nein, dieser Aufruf ist selbstverständlich nicht als Drohung zu verstehen.
Ja, in Thun stecken derzeit alle in Motivations- und Geldschwierigkeiten. Alle? Nicht ganz. Ein Thunspieler bezeichnet sich im Matchprogramm doch tatsächlich als Romantiker. «Meine Freundin ist ein wunderbarer Mensch und ich möchte ihr für immer wieder zeigen, wie verliebt ich in sie bin. Ich habe noch viele Ideen für romantische Überraschungen.» Na ja, wir Fans haben für dieses Vor-Valentinstag-Geplänkel nur ein müdes Lächeln übrig. Den weichen Mann raushängen kann ja jeder, der eine bezeichnet sich via Matchprogramm als Liebesgott, der andere halt via «Blick» als Schwalbenkönig. Doch als sich Gonzales vor dem Spiel das Mikrofon des Speakers schnappt, werden wir uns bewusst, dass er es tatsächlich ernst meint. Wir sehen auf der Grossleinwand, wie er seiner Freundin Mariam auf spanisch einen Heiratsantrag macht. Es folgt das Ja-Wort und eine wilde Küsserei – aus Jugendschutzgründen wird das weitere Treiben auf dem Rasen nicht auf dem Bildschirm gezeigt.
Gonzales hat nicht nur Glück in der Liebe, sondern auch Glück beim Wetter. Bei seinem Heiratsantrag scheint zwar nicht gerade die Sonne, doch ansonsten spielt das Wetter einigermassen mit. Als er für den Antrag niederkniet, ist der Rasen noch einigermassen grün – nur eine halbe Stunde später wäre Gonzales wohl im Tiefschnee versunken. Rechtzeitig zum Anpfiff setzt nämlich starker Schneefall ein. Keine guten Voraussetzungen für ein gutes Fussballspiel. Spielwitz und Spieltempo gefrieren geradezu ein. Es passiert wenig auf dem (Schnee-)Feld. Den (Schnee-)Vogel schiesst aber Schiri Hänni an. Er ist wohl der einzige Schiedsrichter der Schweiz, der tatsächlich die Goalies zum Zeitspiel auffordert. Bei mehreren Abstössen behaart er darauf, dass der Ball exakt auf der mittlerweile schon fast imaginären weisen Linie zu liegen kommt. Na ja, wenn er schon sonst keine kritischen Entscheide zu fällen hat.
Fussball gespielt wird dann doch noch, als es endlich mit Schneien aufhört und nach rund 60 Spielminuten das Spielfeld wieder zum Vorschein kommt. Umgehend wird meine Prognose, dass Thun erst im März das erste Rückrundentor schiessen wird, widerlegt. Das Heimteam mag zwar in der Eckballstatistik 1:7 hinten liegen, doch das 1:0 erzielten tatsächlich die Thuner. In der 69. Minute ist es unser Liebling Andrist, der mit einem Fehler das 1:0 einleitet. Der Ball kommt über Karlen und Sadik zu Rojas, der den Ball erfolgreich über die Linie schiebt. Kein Offside, kein Foul, tiptop. Doch die Freude über den Treffer unseres Neuzuzugs hält nicht lange. Aarau hat mit Costanzo nämlich auch einen Neuling am Start. Und der hämmert den Ball in der 76. Minute mit einem Gewaltschuss ins Netz. Und schon stehts 1:1.
Die Nachspielzeit ist dann insofern hektisch, da Costanzo und Rojas je nochmals treffen müssten. Doch Costanzos Schuss geht an Aussennetz und Rojas Ball an die Latte. Und weil dann Aarau-Golie Mall noch unmotiviert auf der Torlinie liegen bleibt (wahrscheinlich spekuliert auch er auf eine 7 Franken-Spende), als Thun weit davon entfernt im Mittelfeld den Ball erkämpft hat und diesen wegen der Schauspieleinlage direkt dem Schiri abgegeben kann, fällt kein weiteres Tor mehr.
Thun sichert sich somit den 30. Saisonpunkt und hat definitiv nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Jedenfalls nicht auf sportlichem Terrain.