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Aarau - Thun 2:1
15.12.2013Super League 2013/2014


Merci Giele für di geile Momänt. Ir Rückrundi witer so.

Zum Schlussbouquet der Hinrunde 2013/2014 nehmen wir noch die Autobahnausfahrt Aarau-West. Die Statistiken sprechen irgendwie für Thun – und hankherum doch nicht. Thun ist schliesslich viel besser klassiert. Und Aarau hat noch in jedem Saisonspiel mindestens einen Gegentreffer kassiert. Thun hat aber seinerseits auswärts erst einmal gewonnen. Und bei den beiden letzten Auftritten auf dem Brügglifeld ziemlich schlecht aus der Wäsche geguckt: Jene Spiele in der Saison 2007/2008 gewann Aarau 5:0 und 3:0.
Da ich aber vor allem kein zweites 1:7-Schicksal erleiden möchte, suchen sich Fanclublegende und ich heute eine Ecke im Stadion aus, die keinen fingerhuthohen Zaun aufweist. Als verdienstvoller Sponsor erweist sich dabei die Aargauer Zeitung. Nur sind wir ehrlich: Ein Event muss schon auf sehr wenig Zuspruch stossen, damit ich tatsächlich mal zwei Gratistickets gewinne. Tatsächlich verlieren sich nur 3600 Zuschauer im Stadion – weit weniger, als jeweils an jenen Openairs, für die ich nie Tickets gewinne. Immerhin herrscht aber Gurtenfestival-Atmosphäre: Weniger wegen dem DJ, der mit Take Control von DJ Bobo und Sweet Caroline von DJ Ötzi ähnlichen Musikgeschmack zeigt wie jeweils die Gurtenverantwortlichen. Sondern vor allem wegen den idyllischen Grashügeln, die mit fortlaufendem Spiel immer mehr unter einer dicken Schlammschicht verschwinden. Echt heimelig hier.
Und Thuner bringt man im Rüebliland vor allem mit ganz steilen Hügeln in Verbindung: Für die Aufstellung des FC Thun Berner Oberland konnte der FCA nämlich einen ganz speziellen Sponsor gewinnen: ein Skigebiet aus dem Wallis. Was für ein Affront gegenüber allen Thuner Après-Ski-Spitzensportlern.
In der ersten Halbzeit scheint es dann wirklich so, als ob die Berner Oberländer zumindest im Dezember wirklich mehr Talent für Schneesport als für Rasensport haben. Thun verteidigt bloss, das Spiel machen die Aarauer. Zwei Tore sollte das Heimteam schiessen, drei wären auch möglich. Ein Penaltypfiff von Jaccottet ebenfalls. Der bringt es mit seiner einmal mehr unterdurchschnittlichen Leistung fertig, zugleich von beiden Fankurven verflucht zu werden.
Nur sind die anderen Akteure, die weit mehr Lohn verdienen, keineswegs besser: So erleiden wir heute eine torlose Stunde im Brügglifeld. Die Thuner kriegen zwar einmal den Ball aufs Tor, doch handelt es sich eher um einen (Rück-)Pass an den falschen Goalie, als an eine Chance. Die Aarauer dagegen vermasseln auch nach der Pause weiter Chance um Chance. Bis in der 61. Minute der überfällige Führungstreffer fällt – ausgerechnet nach einem Corner, bei denen die Aarauer doch jeweils noch ungefährlicher sind als die Thuner. Doch dieses Mal landet der Ball nach Umwegen bei Foschini, der den Ball zu Lüscher weiterleitet. Und der schiesst direkt ins Netz. 1:0.
Die Thuner dagegen machen sich erst mal durch die erste Gelbe Karte des Spiels bemerkbar, die nicht ganz überraschend an den übermotivierten Hediger geht. Thun erhöht dann aber nach den Einwechslungen von Cassio und Marco Schneuwly auch spielerisch den Druck und kommt schliesslich zur ersten richtigen Torchance. In der 75. Minute folgt Torchance Nummer Zwei: Cassio lanciert den frei stehenden Marco Schneuwly, der tatsächlich zum 1:1 einschiesst. Unverdienter Ausgleich. Aber natürlich für uns Grund genug zum Jubeln.
Doch die Führung hält gerade mal zwei Minuten. In der 77. Minute testet Senger Faivres Reaktionsfähigkeiten mit einem satten Schuss. Faivre ist zwar schnell genug, lässt den Ball aber abprallen. Der Ball landet bei Gonzales, der sogleich zum 2:1 einschiesst.
Thun wechselt noch ein drittes Mal und bringt Secku ins Spiel. Jetzt wird’s richtig kämpferisch. Im Minutentakt gibt’s jetzt Foulpfiffe und Gelbe Karten. Zu unserem Ärger macht auch Gelbsünder Hediger beim allgemeinen Umreissen und Treten mit. Und sieht in der 87. Minute dafür Gelb-Rot. Ob ihn jemand mit dem Codewort «Steffen» provoziert hat?
Zu zehnt mag Thun definitiv nicht mehr reagieren, Aarau spielt die verbleibenden Minuten routiniert herunter. Das Spiel – und damit die Hinrunde 2013/2014 – endet mit einer 1:2-Auswärtsniederlage. Was aber kein Grund ist, nicht doch unser Team mit einem Spruchband zu feiern:

Merci Giele für di geile Momänt. Ir Rückrundi witer so.