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Biel - Thun 0:1 n.V.
14.11.2013Schweizer Cup 2013/2014


„Samba di Bienne“ oder warum Guggenmusik-Ultras bei einem Fussballspiel nichts zu suchen haben….

Ja ist denn schon Fussball-WM? Vor dem Spiel herrscht jedenfalls eine Stimmung wie im berühmten Sambodromo zu Rio. Rein von der Spielpaarung her wäre diese Affiche schon Samba würdig, immerhin stehen sich die Nr. 1 und die Nr. 3 vom Kanton im Sambodromo zu Gurzelen gegenüber. Doch wir sind weder am Carneval in Rio, noch an der Fussball-WM. Wir sind beim Nachtragsspiel des Cup-Achtelfinales zwischen dem FC Biel und dem FC Thun.
Die einzigen, die das scheinbar nicht mitbekommen haben, scheinen die Ultra-Guggenmusiker von Biel zu sein. Schon vor dem Spiel versuchen sie so etwas wie „Brasilien-Stimmung“ zu machen, was allerdings nicht nur wegen den kühlen Temperaturen schon im Voraus zum Scheitern verurteilt ist, sondern ganz einfach, weil eine Guggenmusik in einem Fussballstadion nichts zu suchen hat. (BTW: Freiheit für alle Schlagzeuger)
Die Thuner scheinen sich das heutige Motto „Samba di Bienne“ von Anfang an zu Herzen zu nehmen. Kaum 50 Sekunden gespielt und Ch. Schneuwly zwingt Torhüter Molina zum erstem Mal zu einer Parade.
Nur drei Minuten später läuft Sadik nach einer herrlichen Vorlage von Ch. Schneuwly alleine auf Molina zu und wieder scheitert man am gegnerischen Torhüter.
Die dritte Torschance von Thuns Anfangs-Samba-Offensive hat dann Martinez, doch dieses Mal ist es nicht Molina, der die FĂĽhrung verhindert, sondern Martinez - der schiesst den Ball aus knapp 11 Metern am Tor vorbei.
Und endlich kommt auch im Sambadrome zu Gurzelen so etwas wie Fussballstimmung auf, die Guggen-Ultras haben endlich eine Pause eingelegt, dafür machen nun die Thunfans endlich so Support, wie es für ein richtiges Fussballspiel gehört. Und das erst noch länger und lauter als die Guggen-Ultras von Biel, so soll es sein. Respekt!
Auf dem Spielfeld ist dann allerdings auch Schluss mit Samba. Ausser einer Torchance von Morello ist von den Bielern in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen. Auch die Thuner bleiben ihrem Motto „Heute vergeben wir Torchancen“ treu. Plötzlich steht Ferreira alleine vor dem gegnerischen Torhüter und auch er vergibt eine vielversprechende Torchance. Statt 0:4 steht es also zur Halbzeit 0:0, wahrlich kein Samba, was die Chancenauswertung betrifft.
Samba würdig dann allerdings wieder der Auftritt der Guggen-Ultras in der Halbzeitpause, rund fünf Minuten lang spielen sie unser Vogellisi-Lied, ob es am Glühwein liegt oder ob die Ultras aufgrund der Chancenverhältnisse in der ersten Halbzeit das Fanlager gewechselt haben, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bis zur 60. Minute herrscht dann wieder Sambalose Stimmung auf und neben dem Spielfeld. Bis M. Schneuwly zur ersten Chance der Thuner in der zweiten Halbzeit kommt und den Ball aus spitzem Winkel an den Posten schiesst. In der 83. Minute scheint dann die Vorentscheidung zu fallen. Nach einem Foul von Challandes an Hediger im Strafraum erhalten die Thuner einen Penalty zugesprochen. Schirinzi darf nun an seinem 29. Geburtstag alles klar machen. Doch anstatt sich selber ein Geschenk zu machen, schiesst er den Ball an den Pfosten und verschenkt damit die Chance, das Spiel kurz vor Schluss zu entscheiden.
So kommt es, wie es kommen muss, bei einem solchen Cupspiel, zur Verlängerung. Und endlich scheint das Sambaglück auf Thuner Seite zu sein, nach einem Freistoss in der 93. Minute schiesst Hediger das hochverdiente 0:1 für den FC Thun. Die Bieler reklamieren lautstarkes Abseits, allerdings kam der entscheidende letzte Pass von einem Bieler.
Von jetzt an wird mit unseren Nerven Samba gespielt. In der 105. Minute erhält der FC Biel einen Penalty zu gesprochen. Di Nardo nimmt Anlauf….. und…. verschiesst. Kurz vor Schluss ein Handsspiel knapp am Sechzehner von Schirinzi, der Schiedsrichter entscheidet sich für ausserhalb und so kommt zu einem letzten Freistoss für die Bieler, der aber ohne weitere Folgen bleibt.
Thun gewinnt völlig verdient und trotzdem mit einer grossen Portion Glück und wie schon so oft mit vielen vergeben Chancen bei einem aufsässigen Gegner mit 0:1.
Auch wenn das Spiel weder Samba noch Carneval würdig war, abhaken und nach vorne schauen, wir sind immer noch Cup, Meisterschaft und Euroleague….

Ps: S’letscht mau wo i Bidu Zaugg ha gseh heimer zäme Springrite gluegt. Denn het Är gmeint „uf es Ross ghört ke Springriter sondern Chrütterbutter“. Was meint Är äch zu Gugge-Ultras im ne Fuessballstadion?.....