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Thun - Chikhura Sachkhere 2:0
18.07.2013Europa League 2013/2014


ძალა ერთობაშია so lautet der georgische Wahlspruch. „Kraft durch Einheit“, dieses Motto wäre auch für unsere Mannschaft ein guter Slogan. Nach dem ersten Meisterschaftsspiel in Zürich, bei dem eben dieser Slogan ganz und gar nicht funktionierte, sind alle gespannt, wie man sich gegen den georgischen Vertreter FC Chickhura Satschchere schlagen wird. Immerhin hat eben dieser überraschenderweise den FC Vaduz aus der ersten Uefacup-Quali Runde geschossen.

Ein weiteres Mal stürzt sich der FC Thun also in ein Uefacup-Abenteuer, wobei die Vorzeichen alles andere als gut sind. Zwar haben in Thun die langersehnten Seespiele diese Woche angefangen, aber seit wann finden diese in der Arena statt? Nachdem eine gewaltige Gewitterfront über die Arena gezogen ist, gleicht der Kunstrasen drei Stunden vor dem Spiel auch einem See. Alles sieht danach aus, als ob es heute keine Spiele geben würde. Sogar für B. aus Z. ist dieses Ereignis eine Headlinernews auf der Homepage wert. Vielleicht ist das der Grund, dass gerademal 3100 Zuschauer den Weg in die Arena finden. (BTW, Freiheit für alle Schlagzeuger). Ok, es sind noch Sommerferien, richtige Seespiele finden auch noch statt und der Gegner heisst nicht Vaduz. Dank den Pumplastwagen, die bis zwei Stunden vor Spielbeginn damit beschäftigt sind, das Regenwasser abzupumpen, werden die Schleusen für die Uefacup-Saison 13/14 doch noch geöffnet bzw. geschlossen.

Der Start ist vielversprechend. Im Gegensatz zum Zürichspiel haben sich die Thuner entschlossen, von Anfang an Fussball zu spielen. Es sind mehrheitlich nur die Thuner im Ballbesitz. So ist es Sanogo, der in der 12. Minute nach einer schlechten Torhüterabwehr zum 1:0 einschiebt. Nachlegen ist angesagt, und die Thuner stürmten weiter Richtung georgisches Tor. So ist es dann auch Schirinzi, der nach einer tollen Einzelaktion mit einem flachen Schuss von ausserhalb des Sechzehners in die rechte untere Ecke das 2:0 markiert.

Vom georgischen Motto ძალა ერთობაშია ist in der ersten Halbzeit bis auf einen Pfostenschuss nichts zu sehen. Zwei zu Null zur Pause, ein verdientes und scheinbar ausbaufähiges Resultat. Doch leider sehen das die Thunspieler etwas anders, ganz nach dem Motto „Nein zum Stadion, Nein zu Thuner Festspielen und Nein dem Publikum etwas zu bieten“ verfallen die Thuner dazu, das 2:0 zu verwalten und hören auf Fussball zu spielen. Eigentlich sollten sie ja wissen, wie gefährlich ein 2:0 bei einem Hinspiel sein kann, ein Tor der Georgier und die Ausgangslage würde sich komplett ändern für das Rückspiel. Bis auf einen gefährlichen Angriff in der siebzigsten Minute ist leider nichts mehr zu sehen von Thuner Seespielen. Im Gegenteil, kurz vor Schluss ist es Torhüter Moser, der schon gegen Zürich glänzt hat, der mit einer Glanzparade das Anschlusstor der Georgier verhindert. Scheinbar haben sich die Thuner in der zweiten Halbzeit nicht an das georgische Motte gehalten, sondern an die Pumpen, die vor dem Spiel auf dem Platz Dienst nach Vorschrift leisteten.

ძალა ერთობაშია Kraft durch Einheit, ein toller Slogan, hoffentlich nehmen sich die Thun Spieler diesen zu Herzen, denn einfach wird das Rückspiel nicht, und die Aussicht in der nächsten Runde nach Prag oder Göteborg reisen zu können, sollte wohl Motivation genug sein. Thuner Seespiele finden jedes Jahr statt, Thuner Uefacupspiele nicht.