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Thun - Sion 4:0
24.02.2013Super League 2012/2013


Was, YB hat gestern gleich ein 4:0 in die Fresse gekriegt? Solch torreiche Partien gibt’s gewöhnlich nur im Eishockey. In Thun muss man dagegen heute ein erneutes torarmes Unentschieden befürchten. Zu weit entfernt ist der Freiburger Hexenkessel, wo es am Freitag nach neun Minuten schon 4:0 stand zwischen Gotteron und Kloten. Ist unsere Weisse Fahnen-Choreo zu Beginn etwa schon das Eingeständnis, dass Thun gegen das drittplatzierte Sion schon das Handtuch werfen will, bevor das Spiel überhaupt begonnen hat? Seien wir doch ehrlich: Die Thuner Bilanz gegen Sion ist seit Jahren so schlecht, dass mein Cupsieger-Besieger-Schal nicht einmal eingefleischte Sion-Fans provoziert. Das Schlimmste, das sie sich vor dem Spiel vorstellen können, ist ein langweiliges Unentschieden. Und das zweitschlimmste Zukunftsszenario der Sion-Wahrsager wäre ein Spielabbruch wegen zu starkem Schneefall.
Nun: Es schneit heute tatsächlich während dem Spiel, aber nie zu stark. Und torarm ist die Partie erst recht nicht. Im Gegenteil: In der 8. Minute erzielt Salamand mit einem wuchtigen Schuss das 1:0. Und in der 10. Minute schiesst Ferreira von der Cornerfahne aus aufs Tor – 2:0! Zumindest dieser Schuss war sicher nicht als Treffer geplant. Was für eine Chancenauswertung gleich zu Spielbeginn! Womit das Spiel bereits entschieden ist.
Uns stört das nicht weiter. Mit grossem Vergnügen sehen wir zu, wie Thun in bester Bayern-Manier die Führung grandios nach Hause spielt. In der 35. Minute lanciert Steffen Marco Schneuxty, der unbedrängt zum 3:0 einschiessen kann. Und in der 74. Minute profitiert unser neuer Finne Sadik – gerade erst seit drei Minuten auf dem Platz – von Zuffis gewonnen Zweikampf. Er schiebt den Ball über die Torlinie. Das 4:0 ist Tatsache. Jene Sion-Fans, die überhaupt so lange in der bitteren Thuner Kälte ausgeharrt haben, suchen spätestens jetzt das Weite.
Wir dagegen haben genügend Kondition, um ums auch in der Schlussviertelstunde weiter einschneien zu lassen. Zumal Sion nicht einmal den Hauch einer Chance auf einen Ehrentreffer hat – die langersehnte und völlig verdiente Rache für x Thuner Kanterniederlagen im Tourbillon. Und falls uns die Schneeflocken-Bise direkt ins Bett weht, ist das ja auch nicht weiter schlimm – am nächsten Wochenende wollen wir ohnehin die Brüste-Schwanz-und-Pass-Kontrollen-Partie in Luzern boykottieren.
Schliesslich ist Schluss, 4:0 gewonnen. Ein Kantersieg, der von uns ausgelassen gefeiert wird – weit über den Schlusspfiff hinaus. Fast scheint es so, als sei das neue Fanzelt überhaupt nur wegen dem heutigen Sieg aufgebaut geworden zu sein. Und zumindest an diesem Nachmittag scheinen Abstiegskampfmisere und Überwachungsblödsinn kein Teil des Thuner Fanalltags zu sein. Ho ho hopp Thun!