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Thun - Sion 1:1
29.04.2012Super League 2011/2012


In der 68. Minute tobt die Arena. Gefeiert wird die Einwechslung von «Milaim…» «RAMA!», «Milaim…» «RAMA!», «Milaim…» «RAMA!». Endlich ist unsere Flügelmutter im Spiel. Er soll schaffen, was den Schneuxty-Brüdern, aber auch anderen legendären Thun-Stürmer wie Lustrinelli diese Saison nicht gelungen ist: Ein Torerfolg gegen Sion. 0:3, 0:2 und 0:1 verlor Thun diese Saison gegen die Walliser, obwohl man doch in jeder einzelnen Begegnung einen starken Eindruck hinterlassen hatte. Selbst in der heutigen Partie, in der Thun über weitere Strecken Einbahnfussball spielt, handelt sich das Team wieder unglücklich einen Rückstand ein. In der 31. Minute schiebt Einwechselspieler Ianu den Ball über die Linie.
Ja, es handelt sich beim Torschützen um jenen Ianu, der eigentlich als Chancentod bekannt ist. Doch das «Gütesiegel» Chancentod haben heute eher Marco und Christian Schneuxty verdient. Wir überlegen uns während dem Spiel gar schon, auf www.1898.ch nachzufragen, ob wir wohl das «Chrigu Raus»-Transparent entlehnen könnte. Da ahnen wir noch nicht, dass die YB-Trainerlegende gar nie mehr die Gelb-Schwarzen-Fans wird hässig machen können. Schade drum.
Das Spiel ist abwechslungsreich und spannend, nur schmälert der unverdiente Rückstand natürlich aus unserer Sicht das Fussballvergnügen. Schon vor der Pause fordert die Fankurve erstmals lauthals Ramas Einwechslung, nach dem Seitenwechsel nehmen die Rama-Gesänge fast kein Ende mehr. Und als er in der 68. Minute endlich auf dem Platz steht, ist schon eine Art Rama-Dauersupport zu hören. (BTW Freiheit für alle Schlagzeuger). Rama bedankt sich umgehend für unsere Unterstützung: In der 70. Minute steht er an der richtigen Stelle, als Marco Schneuxty den Ball flach in die Mitte spielt. Im Duell gegen Sion-Verteidiger Aislan Lottici Back setzt er sich durch und schiesst (vermeintlich) zum 1:1 ein. Erst nach Spielschluss werden die meisten von uns erfahren, dass Rama eigentlich «nur» ein Eigentor erzwungen hat. Doch in diesem Moment weht ein Hauch psychologischer Kriegsführung durch die Arena. «Torschütze des 1:1 ist Milaim…» «RAMA!», «Milaim…» «RAMA!», «Milaim…» «RAMA!».
Zum Rama-Happyend fehlt jetzt nur noch der Siegestreffer. Zwar hat er weitere gute Aktionen, doch der Glückstreffer will ihm nicht gelingen. Das Spiel endet 1:1 und Rama verschwindet umgehend in der Kabine. Für diesen schnellen Abgang kann es eigentlich nur eine Begründung geben: Rama will noch einmal genau nachsehen, ob nicht doch jene Vertragsofferte herumliegt, die er so sehr verdient hätte. So singen wir halt ohne unseren Helden: «Einer von uns, einer von uns, Milaim Rama einer von uns…»