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Thun - Servette 3:0
19.11.2011Super League 2011/2012


So macht das Fanleben Spass. Ein 3:0-Start-Ziel-Sieg gegen Servette, bei dem der Torreigen schon in Minute 2 beginnt. Und da die Genfer Gegner absolut schwach auf dem Feld stehen, kann man sich schon früh im Match aufs Bierholen konzentrieren und einfach die tolle Ambiance geniessen. Ausverkauft – einmal mehr! Nun, leider heiss das Stadion hier FKB-Arena und nicht Arena Thun. Wenn doch Thun seine Genfer Gegner auch so eiskalt an die Wand spielen könnte. Doch meine Gotteron-Kumpels sind zuversichtlich: «Das gibt ein 13-Punkte-Wochenende für Thun: 6 Punkte gegen Sion, 4 Punkte gegen Xamax und 3 Punkte gegen Servette.» Zur Sicherheit frage ich nach, ob sie nun eher Thun grosses Fussballtalent oder Servette schlechtes Finanztalent zutrauen. Doch sie glauben tatsächlich an die Thuner Offensivpower – liegt wohl daran, dass Gotteron feierte jeweils sogar mit ü40-Stürmer Montandon Erfolge feierte. Also dann: Ich fordere hiermit einen 5-Jahres-Vertrag für Rama und einen 7-Jahres-Vertrag für Lustrinelli.
Und tatsächlich könnte sich Mauro schon kurz zu Spielbeginn zurück in unsere Herzen spielen. Was für eine Chance hat er nach wenigen Sekunden: Er kommt allein vor das Gästetor, versucht Goalie Joao Barroca zu umkurven und verstolpert irgendwie den Ball. Zut alors! Dabei hätte mich brennend interessiert, wie sich das Tor auf die zu jenem Zeitpunkt noch laufende Genfer Pyroaktion ausgewirkt hätte.
Wenns Lustrinelli nicht schafft, muss halt Schirinzi wieder die Kohlen aus dem Feuer holen. Er kommt in der 12. Minute zu einer Topchance, als er einen Ball von Lezcano wunderschön abnimmt und den Ball zwischen die Pfosten knallt. Doch der Torhüter kann mit einem grossartigen Reflex das spätestens jetzt überfällige 1:0 nochmals verhindern.
Ausser bei Abwehraktionen nimmt man die Genfer nur noch bei überharten Zweikämpfen war. In der Startviertelstunde dürfte man ohne schlechtes Gewissen gleich mehrmals die Karte zücken, doch Schiri Amhof verwarnt in der 16. Minute lieber Lezcano. Geht gar nicht! Zumal sich Top-Natispieler Vincent Ruefli wie eine Rampensau durchs Feld wühlt. Hier ein Schlag, dort ein Tritt. Nach einem harten Einsteigen gegen Marc Schneider gibt’s dann mal die Gelbe Karte. Er revanchiert sich Minuten später mit einer Schauspieleinlage und simuliert vorzeitige Wehen. Doch kaum ist der Schiri bei ihm, hüpft Ruefli schon wieder topfit herum. Fils de pute! Wir sind noch mitten im Beleidigungsrefrain, als wir zum Torjubel ansetzen dürfen. Schneider flankt nämlich zu Schneuxty und dieser erzielt mit einem abgefälschten Volleyschuss das 1:0. Eigentor von Diallo? Nein, dieses Tor verbuchen wir auf unser Konto.
Wenn auch etwas später als am Abend zuvor, ist auch dieses 1:0 Anlass dazu, sich früh im Match aufs Bierholen zu konzentrieren und einfach die tolle Ambiance zu geniessen. Auch mit 5000 Zuschauern kann man nämlich ordentlich Lärm machen. Vor allem, wenn der Bierverkäufer bis in die oberste Reihe des Fanblocks hochsteigt und uns verpflegt. Auf Wunsch von Tomtom nimmt er übrigens künftig auch Olivenöl in sein Wägelima-Angebot auf.
Die grösste Parallele zum Eishockey ist aber, dass die Servette-Fussballer ebenso wie ihre Eishockey-Namensvetter eine katastrophale Leistung zeigen. So haben die Thuner nach der Pause gar Zeit genug, schöne Tore zu schiessen (und wir wissen ja, dass die Thuner jeweils sehr viel Zeit für ihre Tore brauchen). In der 52. Minute stellen Hediger und Lezcano ihr Doppelpass-Können unter Beweis: Hediger auf Lezcano auf Hediger und ab mit dem Ball ins Netz – 2:0! Und in der 69. Minute kommt der eingewechselte Rama von links in den Strafraum, dribbelt Roderick aus und düpiert Servette-Goalie Barroca mit einem herrlichen Heber. 3:0! Und ich habe irgendwie ein Déjà-vu. Der vollständigkeitshalber sei noch erwähnt, dass kurz vor Schluss doch noch ein Genfer vom Platz fliegt (nicht etwa Ruefli, sondern Moubandje nach einem klaren Schubser in den Rücken von Volina). Dann ist fertig, Schluss, Jubelstimmung: Und Rama stimmt das Uffta an. «Eine nähme mir no… u wes nume e Fläsche Oliveöl isch.» Santé!