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Thun - Xamax 1:0
13.03.2011Super League 2010/2011


«Schätz die Frau» spielen wir heute. Also nicht das Gewicht ist gefragt, sondern die Jahresringe unter den Augen. Dass die gleiche Blondine auf 25 und 40 geschätzt wird, überrascht. Schaffen es da ein paar von uns tatsächlich, das Frauenvolk bereits am frühen Sonntagnachmittag schön bzw. jung zu trinken? Scheu wie wir sind, fragen wir die Madame aber gar nicht nach dem Alter, weshalb ihr wahres Alter ein Geheimnis der Schönheitsindustrie bleibt.
«Schätz die Partie» wäre eigentlich auch ein ganz lustiger Zeitvertreib. Nur sind wir uns über den Spielausgang irgendwie zu einig. Die Pessimisten rechnen heute gegen Xamax mit einem Unentschieden, die anderen mit einer Niederlage. Im Frühlingsnebel zeichnet sich mal wieder ein 0:0 ab. Ein Aha-Erlebnis gibt es erst, als Da Costa kurz vor der Pause bei einem Rückpass am aufspringenden Ball vorbeihaut. Der Goalie kann die Situation aber reaktionsschnell bereinigen. Ansonsten liegt der Ball meist bei den Eckballfahnen der Neuenburger. Allein in der ersten Hälfte fliegen ein halbes Dutzend Thuner Eckbälle weit am Tor vorbei.
In der zweiten Hälfte wird die Partie nicht besser, dafür gehässiger. Dass Schiri Zimmermann erst in den Schlussminuten dreimal Gelb (inkl. einer Verwarnung wegen Schwalbe) gegen Xamax zeigt, ist ein Hohn. Einige der gegnerischen Treter und/oder Schwalben spielen heute mal wieder im dunkelroten Bereich. Ist das jetzt noch kämpferisches Vorchecking oder bloss eine Aneinanderreihung von Unsportlichkeiten?
Spielerisch sind die Xamaxiens jedenfalls limitiert. Das zeigt sich insbesondere in der 66. Minute. Nach einem Fehler von Xamax-Verteidiger Paito kommt Lezcano an den Ball. Er kickt ihn sogleich zu
Proschwitz, der am (zu) langsam reagierenden Goalie Bédénik vorbei zum 1:0 einschieben kann.
Dann beginnt das grosse Zittern, wirft doch Xamax alles nach vorne. Und tatsächlich erzielt Gohou in der 88. Minute fast den Ausgleich. Doch der Ball fliegt am Tor vorbei, Da Costa hält heute sein Tor rein.
Thun kommt mit dem sechsten Saisonsieg auf 32 Punkte. Noch drei Siege fehlen also zum Ligaerhalt. Das ist doch problemlos schaffbar, oder nicht? Beim «Schätz den Saisonverlauf» halten wir uns am besten an Tschöggä. «Thun steigt nicht ab, ich rechne schon die ganze Saison lang nicht mit einem Abstieg. Pessimistisch zu sein, bringt doch nichts.» Die richtige Einstellung. Ob nüchtern oder angetrunken, probieren wir doch in den nächsten Runden mal, uns an Tschöggäs Optimismus zu halten – sei es beim Einschätzen von Siegeschancen oder Frauenjahrgängen.