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Thun - Bellinzona 0:0
11.12.2010Super League 2010/2011


Die besten Thunspieler des heutigen Tages sind: Thomas Reinmann, Marc Schneider und natürlich Miliam Rama. Und ja, diese drei verteilen nicht Pässe auf dem Fussballrasen, sondern Glühwein vor der Spielergarderobe. Eigentlich möchten wir ja auf jedes Unentschieden der bisherigen Saison anstossen, aber so gross sind die Glühweinbehälter auch wieder nicht. 120 Liter werden ausgeschenkt, dann ist Schluss, Winterpause. Für unser Grüppchen reicht das gerade mal für vier Gratisbecher pro Schnapsnase. Angesichts von 11 Unentschieden nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Auch gegen Bellinzona reichts wieder nicht für einen Sieg. Vor allem auch, weil selbst die heute roten Spielfeldmarkierungen das Schiedsrichtertrio nicht von einem veritablen Fehlpfiff abhalten. Als Klose in der 16. Minute bei einem Scarione-Freistoss doppelt richtig steht – nämlich richtig für den Torschuss und fern von jeder Offsidefalle – wird sein Tor von Hänni und Kollegen trotzdem aberkannt. Thun greift zwar weiter an, bringt den Ball aber nicht an Gritti vorbei.
Es ist ein typisches 0:0-Spiel. Während das durchschnittlich spielende Thun durch das Auslassen einiger guter Chancen auffällt, beschränken sich die schwachen hellblauen Bellinzoner auf Fouls und Motzereien. Läck was Gügi wieder die ganze Zeit die Hände verwirft. 7:2 führt Thun nach 45 Minuten in der Cornerstatistik – das 0:0 beim Pausentee ist die logische Folge.
Wer in der zweiten Halbzeit nicht wie die lautstarken Red White Boys und Fly Dragons wild rumhüpft, kriegt nun endgültig kalte Füsse. Fragen wie «Kann das wirklich Scarione Abschiedsspiel sein, nur weil er als Spanischsprechender alle notwendigen Skills für die Primera Divison mitbringt?», «Chläpft heute Lustrinelli Tribünenfans?» und «Warum trägt Yakin eine Gelb-Schwarze Kappe – ist es etwa sein Abschiedsspiel?» bewegen uns. Und was wollen uns die etwa 20 Bellinzona-Fans gleich zweimal mit ihren Feuersignalen mitteilten? «Ich bin ein Südländer, holt mich auf dieser Scheisskälte raus!?»
Das Spiel nimmt derweil seinen gewohnten (langweiligen) Lauf. Nach dem x-ten Fehlschuss von Glarner und Proschwitz mögen wir gar nicht mehr die Hände verwerfen. Und wer tatsächlich noch Richtung Schiri brüllt, wenn Andrist mal wieder umfällt, sollte mal mit den von Gölä verteilten Original-Stockhorn-Taschentüchern seine Brille putzen. 0:0 endet das Spiel, wie wir ermüdet und halb erfroren zur Kenntnis nehmen.
«Danke für d' Treui!! Schöni Festtag!!» - nach dem Match halten die Spieler auf dem Spielfeld zwei in traditioneller Ultra-Handschrift geschriebene Spruchbänder hoch. Eine nette Geste. Merci glichfaus! Ja, ja, zumindest jene 3000 Eisheilligen, die heute am Thunmatch waren, pilgern im Februar sicher auch wieder ins Lachen. Man sieht sich.