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Thun - FCZ 1:3
11.09.2010Super League 2010/2011


Heute kommen wir wieder mal zur Ehre, dass der beste aller Schiedsrichter, Fifa Schiedsrichter Massimo Busacca, auch bekannt als Master of Desaster in Thun (ich korrigiere: gegen Thun) pfeift. Neu ist aber sein Verhalten gegenüber den Fans. Statt im Aggro-Modus zum x-ten Mal gegen eine Fangruppe den Finger zu zeigen (die Dunkelziffer der Busacca-Ausraster ist höher als diejenige von Varela!), setzt er heute zur Abwechslung auf den Heul-Modus. Er rapportiert vor dem Spiel, dass «Dove la Mamma» gesungen wird. Er beschwert sich also, dass die Thuner die bösesten südlich des Wankdorfs sind. Oh du Arme, du verstehst uns doch nur falsch. Eigentlich sind wir genauso für Fairplay wie du. Nur solltest DU mal im Stadion ein Verhalten an den Tag legen, dass dem Schweizer Fussball nicht ständig schadet. Und das auf und neben dem Platz!
Thun hätte heute einen guten Schiedsrichter verdient. Denn sie zeigen zu Beginn ein wahres Furioso, kommen in den Startminuten zu mehreren tollen Chancen. In der 9. Minute zählen wir schon Corner Nummer 4. Und das obwohl Busaccas Pfeifgenossen an der Linie im Zweifelsfalle immer auf Offside gegen Proschwitz entscheiden. Der FCZ fällt derweil nur durch Weitschüsse auf – und durch Ballwegschlagen bei jedem Spielunterbruch. In der Champions League fliegen gleichgesinnte Deppen jeweils mit Gelb-Rot vom Platz, aber hier in der Schweizer Grümpelliga ernten sie für ihre Unfairness bloss ein süffisantes Lächeln von Busacca. Man kennt sich ja.
In der 18. Minute ein schneller Pass von Chermini auf Mehmedi, der den Ball aus 20 Metern aufs Tor hämmert. Da Costa ist chancenlos – Zürich führt entgegen dem Spielverlauf 0:1.
Was entspricht aber schon dem Spielverlauf, wenn Bussaca auf dem Platz steht. Thun reagiert zwar wie schon gegen Basel umgehend, Morello gelingt sogleich der Ausgleich. Die Torhymne wird eingespielt… doch Busacca hat gerade keine Lust auf Lärm und annulliert den Treffer einfach mal so. Angeblich wegen Offside. Doch weil das nicht mal die FCZ-Abwehr ernst nehmen kann, simulieren die Zürcher zur Sicherheit gleich noch eine Sterbensszene im Strafraum. Der arme Guatelli bricht zusammen, wird gepflegt und steht wieder auf… und ist dann doch wieder zu schwach, um weiter zu spielen. So wird er halt noch ein zweites Mal gepflegt. Was soll das? Will der FCZ etwa noch eine Gelbe Karte herausholen? Oder will man Busacca etwa die Möglichkeit geben, seinen krassen Fehlentscheid zu überdenken? Drei Minuten dauert das Guatelli-Theater, weshalb in der 1. Halbzeit zwei Minuten nachgespielt werden.
Aber zuvor hat Busacca ja noch Zeit, für ein paar weitere Fehlpfiffe. In der 37. Minute bei einem Zweikampf zwischen Matic und Chermiti zum Beispiel. Das Duell findet an der Strafraumgrenze statt. Der Pfiff (Foul gegen den FCZ natürlich) ist einigermassen vertretbar. Doch oha, Busacca deutet auf den Penaltypunkt. Margairaz verwandelt den Penalty mit etwas Glück in die linke Ecke. Da Costa war noch dran – und Busacca sicher drauf und dran, bei einem Fehlschuss einen Grund für eine Wiederholung zu haben.
Die Pause bietet Gelegenheit, über die überlegten Umstrukturierungen im Verein (ich korrigiere: über die nicht nachvollziehbare Machtspielchen) zu diskutieren. Dient da also Vorbild eigentlich die in Bern vorgelebte eiskalte Härte oder die in St. Gallen zelebrierten Millionen-Fehlentscheide!? So nicht!
In der zweiten Halbzeit macht uns der FC Thun, sprich die Mannschaft, erneut viel Freude. Lüthi spielt von links eine Flanke auf Klose, der schraubt sich hoch und köpft unhaltbar ins Netz von Guatelli. 1:2
Und es kommt noch besser: Als in der 60. Minute Guatelli schon geschlagen ist, muss Djuric auf der Linie zum letzten Trick greifen und mit der Hand abwehren. Sofort ist klar: Rote Karte gegen Djuric, Penalty für Thun. Die Chance, dem Spiel eine neue Wende zu…. Halt, stopp, da haben wir die Rechnung ohne den Wirt, ohne den Master of Desaster gemacht. Busacca gibt keine Rote Karte, gibt keinen Penalty, er lässt kurz weiter laufen und pfeift dann wegen Offside, wegen einem Foul oder wegen der zu spät eingeschalteten Flutlichtanlage. Niemand weiss es so recht, aber hauptsache Guatelli hat den Ball. Und Hauptsache, im Sport aktuell können die ehrfürchtigen Reporter den Entscheid des Fifa Schiedsrichters Busacca nachvollziehen. Die Bernerzeitung.ch/Newsnetz wird dagegen titeln «FCZ schlägt Thun nach Busaccas Fehlpfiffen».
3:1 gewinnt der FCZ übrigens, Chermiti erzielt noch einen Treffer. Doch in der letzten halben Stunde ist der Ausgang der Partie für uns sowieso irrelevant. Was Busacca heute wieder mal gezeigt hat, ist purer Hohn gegenüber allen, denen Fussball etwas bedeutet. «Dove la Mamma, Massimo, dove la Mamma!?»