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Luzern - Thun 1:1
29.08.2010Super League 2010/2011


Quizfrage: Wo wurde Kantonsrivale YB in diesem Frühjahr im Kampf um den Meistertitel in der zweitletzten Runde mit 5:1 entscheidend zurückgebunden? Wer sich (nicht mehr) an diese Randnotiz in dieser legendären Fussballwoche erinnern kann, dem sei verziehen. Schliesslich schaffte Thun am Wochenende darauf mit einem sensationellen 6:2 in Gossau den Aufstieg in die Super League. Antwort: Es ist das Stadion Gersag in Emmenbrücke. Nicht nur in Thun wird also ein neues Stadion gebaut sondern auch in Luzern.

Die Erinnerungen an Auswärtsspiele in Luzern sind aus Thuner Sicht grundsätzlich nicht so schlecht, konnten doch auch schon einige Punkte in der Luzerner Allmend eingefahren werden. Nun findet also das Gastspiel, zum ersten Mal für uns, im Provisorium in Emmenbrücke statt. Die Luzerner kommen momentan in Scharen zu den Heimspielen ihrer Mannschaft. So ist schon die S-Bahn von Luzern nach Emmenbrücke proppenvoll und, wenig überraschend, das Stadion später auch. Es ist sogar so prekär, dass nicht wenige Luzerner Fans, die keine Tickets mehr in den Heimsektoren bekommen haben, in den Thuner Auswärtssektor zu kommen versuchen. Die Sicherheitskräfte weisen deshalb eine grössere Gruppe Blau-Weisser ab, einige wenige schaffen es dennoch in den Sektor. Probleme gibt es innerhalb des Gästesektor bis Spielende erfreulicherweise trotzdem keine.

Wenden wir uns dem Spiel zu. Vorab sei gesagt, dass die Sicht auf das Spielfeld vom Gästesektor aus alles andere als frei ist. Nur wer sich einen Platz auf den Stehrampen ergattern kann sieht einigermassen etwas. Trotzdem ist es anfänglich erfreulicherweise die Thuner Mannschaft, die einige gute Aktionen hat. Erfreulich ist auch, dass Oscar Scarione wieder genesen scheint. Trotzdem geht Luzern bald 1-0 in Führung und schon bald folgt ein weiterer Rückschlag: Rückkehrer Scarione trabt vom Feld und wird ausgewechselt. Ist die Verletzung doch noch nicht ganz verheilt? Die Nationalmannschaftspause kommt also für ihn wohl sehr gelegen. Kurz später herrscht dann aber schon Gleichstand mit Auswechslungen von Mittelfeldregisseuren: Auch Murats Bruder Hakan muss kurz vor der Pause ausgewechselt werden.

Die zweite Halbzeit gehört mit gefühlten 90% Ballbesitz den Thunern. Das Spiel plätschert dennoch ohne grosse Torchancen dahin. Die Stimmung sinkt gegen den Nullpunkt. Doch genau dann, als einige Sitzplatzzuschauer aufstehen und klatschen, um ihre Mannschaft anzufeuern, da schiebt Nick Proschwitz zum 1-1 ein. Der verdiente Ausgleich ist Tatsache. Das Tor hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Einige Provokateure von der Heimtribüne neben dem Gästektor, die einigen Thunern gewaltig auf die Nerven gehen, werden wieder bedeutend leiser. Warum die Stewards diese wenigen Provokateure nicht schon längst "weggeputzt" haben, wissen wohl nur diese selbst.

Bis Spielschluss passiert dann auf dem Spielfeld auch nichts erwähnenswertes mehr. Die schlechte Sicht auf das Spielfeld ist deshalb einigermassen zu verkraften. Dann pfeift der Schiedsrichter ab. Von einer 5-1-Klatsche sind wir heute weit entfernt und so sind die meisten Thuner Fans mit dem 1-1 zufrieden. Die Erinnerungen an das Gersag Stadion in Emmenbrücke sind also für uns doch deutlich besser als für die Fans des zuletzt dreifachen Vizemeisters. Mit dem heutigen Tag können wir ein weiteres neues Stadion als "besucht" abhaken.