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Wohlen - Thun 0:1
24.02.2010Challenge League 2009/2010


Nach einer zweistündigen Fahrt und drei IKEA-Hot-Dogs sind wir eine Stunde zu früh in Wohlen angekommen. Mein Wissen über diese Gegend im Aargau beschränkt sich gerade mal auf Rüeblitorten und Peach Weber. Aber auf Peach Weber kann man in Wohlen gut verzichten, da die Mehrheit in Wohlen sowieso aus Clowns und Gelegenheitskomiker besteht. Der erste Spassmacher empfing uns bereits am Eingang. Es war der Eingangskontrolleur, der mich nach irgendwelchen illegalen Gegenständen fragte. Selbstverständlich würde wohl jeder Lotterbube auf der Stelle zugeben, Schlagringe und Pyros dabei zu haben. Ich durfte nun passieren, ohne durchsucht zu werden. Der nächste Witzbold empfing uns im Kassenhaus. Ich frage ihn, ob die Sitzplätze vorne und hinten gleich viel kosten. Er ging nicht wirklich auf die Frage ein und erwiderte, dass mich - falls ich die Sitze nicht finden würde - die Blindenhunde auf der Tribüne in Anspruch nehmen würden. Ich schnalle den Gag noch heute nicht, aber er wird wohl schon witzig sein. Nach einem Warm-Up mit Kaffee und Fritten in der Clubbeiz, gings auf die Tribüne. Schön, wenigstens darf man hier im Sitzen seine Tabakpfeife rauchen.

Endlich; der Anpfiff! Die erste Aktion gehört natürlich Stulz - mit einem mächtigen Brüller, man kennt ihn ja nicht anders. Die Frage, wieso der eigentlich noch im Tor steht, stelle ich mir schon lange nicht mehr. Was die gut 750 Zuschauer in den ersten 10 Minuten zu sehen bekamen, war nicht Fussball, sonder Pin-Ball. Die Abstösse waren noch einigermassen geplant, der Rest ergab sich aus Zufall, sprich durch Fehlpässe der übleren Sorte.
Thun hatte sich jedoch rasch ans nasse Terrain gewöhnt (!) und spielte nun etwas frecher auf, teils waren sogar schöne Kombinationen zu sehen. Die erste Chance gehörte den Thunern, wurde allerdings mit einer göttlichen Parade des Wohlern Keepers abgewehrt.
Die Thunerfans lancieren nun "A dr Aare", was man gut bis zur Tribüne hören kann. Ein Typ hinter mir murmelte daraufhin, ob Thun ihren singenden Kindergarten mitgenommen habe. Nun, was an einem so schönen Song kindisch sein soll, begreife ich nun auch nicht. Was können die Sänger dafür, wenn die Wohlenfans knapp ein "Hopp Wohle" zustande bringen? Egal, zurück zum Spiel, worüber ich leider nicht mehr viel berichten kann. In der Pause musste ich mir was Heisses, Alkoholisches gönnen. Die Aufschrift "wir verkaufen keinen Alkohol vor und während dem Spiels (UEFA Reglement)" liess mich etwas grübeln, da es ausschliesslich nach Bier und Schnaps roch. Ich sprach den Komiker Nr. 4 darauf an, welcher mir mit der Gegenfrage antwortete, was ich gerne hätte. "2 oder 3 Zucker in den Schnaps? .."

Die zweite HZ verlief nicht anders, obwohl das Zusammenspiel der Thuner langsam gut ansehnlich war. Teils gab es sogar 5-fache Direktpässe mit Absatztricks in die Tiefe zu sehen. Dudu brachte neuen Schwung in die eher langweilige Partie. Jetzt verstehe ich die Aussage "ihm kann man gut in die Tiefe spielen". Der Typ ist schnell wie der Schatten und man merkt, dass er den Ball will. Nur gut, haben wir einen frischen Dudu, als einen Tschouga, dessen Auftreten etwa so auffällig ist wie jenes des Balljungen. Auch Alfred Emoefe Junior mit der A-Team Frisur konnte nichts mehr für Wohlen ausrichten. Endlich wurstelte Bouziane den Ball rein zum 0:1. Wohlverdient, könnte man sagen.

Ob sich die Thuner nun über das nasse Terrain beschweren? Egal, wer aufsteigen will, muss solche Spiele gewinnen. Egal wie... oder eben so.