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Thun - Servette 1-1
08.11.2009Challenge League 2009/2010


Das trendigste Kleidungsstück in der Thuner Fankurve ist ein T-Shirt. «Cupsiegerbesieger» steht drauf. Eine clevere Ostblock-Idee, die ausbaufähig ist. Wie wärs mit einem «Sämtliche YB-Titelträume-Vernichter-Besieger»-Shirt? Ich verspreche auch, noch ein paar Kilo zuzunehmen, damit man auch bestimmt jedes Wort auf meinem Bierbauch lesen kann. Wobei ich natürlich aus Schweinegrippe-Paranoia auch heute wieder auf jeglichen Alkohol verzichte. Dumm nur, dass Thunspiele so rein nüchtern betrachtet auch nicht gerade gut für die Gesundheit sind.
Dabei könnte doch alles so einfach sein. Nach 20 Sekunden hat Faye bereits eine 100-prozentige Torchance. Doch sein wuchtiger Schuss ist so unpräzise, dass Servette-Goalie Gonzales den Ball noch an die Latte lenken kann.
Bei Servette stehen einige bekannte Spieler auf dem Platz: Eudis, Tréand und vor allem Esteban. Dieser bricht in der 4. Minute bereits ein erstes Mal durch, doch hat Stulz keine Probleme mit dem Ball. Anders in der 6. Minute, als bei einem SFC-Freistoss mal wieder das thuntypische Chaos im Strafraum herrscht. Stulz steht zu weit vor der Torlinie und muss mitansehen, wie Eudis an ihm vorbei zum 0:1 einköpfelt. Merde! Die rund 30 Servettefans freuen sich und bieten eine ganz besondere Pyroshow : Sie zünden eine Ladung Frauenfürze. Zut alors!
L'arbitre de la rencontre est Monsieur Winter, assisté de Monsieur Geser et de Monsieur Lüthi. Oder auf Deutsch : Die Schiedsrichterherren sind mir unbekannt und so wie sie pfeifen, waren sie wohl noch nicht allzu oft in Fussballstadien. Bei den vielen überharten Zweikämpfen wird durchwegs immer erst das 2. Foul gepfiffen, bei vermeintlichen Offsidestellungen werden kurzerhand alle Angreifer zu Passivmitgliedern erklärt. Einzige Ausnahme: Als ein Thuner Stürmer einmal drei Genfer vor sich hat, erfolgt der Offsidepfiff!
Immerhin bei einer Szene liegt der Schiri richtig. Als im Strafraum gleich zwei Genfer Faye umgrätschen, gibt’s Penalty. Faye nimmt Anlauf und trifft. 1:1.
Wir sind so begeistert, dass wir sofort diskutieren, wie viele Trainingslager-Tombola-Lose wir kaufen wollen. So ein Los kostet schliesslich nur 150 Franken und einen Whirlpool fĂĽr mich und dich und Gigi Oeri kann man auch noch gewinnen. Einer von uns ist aber skeptisch: Wenn wir zu viele Lose kaufen, bleibt das Team gleich mehrere Monate in der TĂĽrkei und zeigt sich in der RĂĽckrunde gar nicht mehr.
Nach der Pause gibt die nächste Pyroshow der Genfer: Dunkler Rauch weht vom Gästesektor aus Richtung… Gästesektor. Die Windverhältnisse sorgen dafür, dass sich die Genfer mit ihrem Rauch gleich selber einnebeln. C’est joli.
In der 52. Minute ist Rama ein richtiges Schlitzohr. Mit der Hand schiebt er den Ball an Verteidiger RĂĽfli vorbei. NatĂĽrlich ist auch das beim heutigen Schiritrio erlaubt. Doch den Treffer will er per Fuss erzielen. Er scheitert am starken Gonzales.
Thun spielt in der letzten halben Stunde auch noch ein paar Chancen mit dem Fuss heraus. Doch der Ball will einfach nicht rein. Das nervt auch Stulz, der bei einem Eckball bis an die Mittellinie vorrückt. Hey Stulz, du weisst aber schon, dass bei Thuner Eckbällen die Torgefahr gleich Null ist, Gegner aber gerne zu einem Konter ansetzen? Furt mit dir, einfach nur furt!
Pont hat bei einem Konter dann tatsächlich noch die Chance, Servette ins Glück zu schiessen. Doch kommt er nicht am jetzt wieder weiter hinten stehenden Stulz vorbei.
Das Spiel endet 1:1, Thun fällt auf den 3. Tabellenplatz zurück. Auch unabhängig vom Punktestand würde ich derzeit keine rot-weissen «Barragesieger»-Shirts drucken lassen.