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Winterthur - Thun 2:1
05.10.2009Challenge League 2009/2010


\"Wetter gut - Haldengut\". So steht es jedenfalls im Landbote, der im ĂĽbrigens auch in Sachen Andres Gerber gut recherchiert hat und ihn als \"Thuner Denkmal\" bezeichnet.
Wir glauben jedenfalls an das Wetterzitat und trinken in der Pizzeria eine Runde Haldengut. Verdächtig aber, dass uns der Kellner erst eine (natürlich teurere) Runde San Pellegrino berechnen will. Will er uns abzocken? Nein, er hat einfach anhand des Wetters Rückschlüsse auf unser Trinkverhalten gezogen. Nix Wetter gut, draussen schiffets trotz Haldengut. So spannen wir die Schirme und marschieren zum Stadion. Und siehe da, der Regen hört auf.
Vor dem Gästesektor amtet Mercutio als Verkehrspolizist. Ganz autoritär weisst er die Automobilisten zu recht, die parkieren wollen. Der beste Parkplatz ist reserviert - für Remo natürlich. Unsere Polizei ist schon korrupt.
Im Stadion schnappe ich mir dann wieder ein Bier, wobei ich mich zuvor erkundige, was für eine Biermarke es denn sei. Ungläubig bittet mich der Bierjunge, doch einen Schritt zurückzutreten und mir die Theke genau anzusehen. Ah ja, stimmt, da steht in metergrosser Schrift ja Haldengut. Da bestelle ich noch gerne eins - und tatsächlich bleibt das Wetter trocken.
Ein Spruch wie \"Haldengut - Goalie gut\" wäre aber nützlicher. In der 6. Minute macht Stulz einen absurden Spurt à là Hertha BSC. Wer steht sofort goldrichtig: Der feurige Reiner Bieli. Der altbekannte Thunfan (mit Betonung auf alt) neben mir jubelt. Ja sind hier denn alle Bieli-Fans?
Nebst Bieli steht noch mehr B-Prominenz auf dem Rasen: Massimo Busacca. Er pfeift ziemlich thunfreundlich, wie mich dĂĽnkt. Ganz nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Es entwickelt sich ein gefälliges Spiel, wobei Winti ein Chancenplus hat. In der 40. Minute gelingt Faye ein schönes Kopfballtor. 1:1. Das ärgert die Wintifans - und den Thuner neben mir. \"Warum jubelst du eigentlich?\" motzt er mich an. Erst jetzt merke ich, dass er 40 Minuten lang die roten Winterthurer für die Thuner gehalten hat. Kann ja mal passieren. Hoffen wir mal, dass die auf der Tribüne sitzende Familie Yakin ein besseres Auffassungsvermögen hat,
\"Ohne Yakin fahrn wir zur WM\" singen wir gleich nach der Pause... doch schon nach wenigen Sekunden bleibt uns das Lied im Hals stecken. Denn noch bevor auch nur ein Thuner einmal in seinen FĂĽssen gehabt hat, schliesst Antic den ersten Angriff zum 2:1 ab.
Nun sind die Thuner stehend k.O., Winti kommt im Minutentakt zu Torchancen. Ungalublich, wie sie die Chancen vergeben. Erst die legendäre Schlussmüdigkeit der Winterthurer ermöglicht ganz am Schluss ein Aufbäumen der Thuner. Doch seien wir ehrlich: Ein Thuner Punkt wäre unverdient. So nehmen wir halt noch ein Haldengut, bevor für uns Gästefans mit Schlusspfiff das Tor zum Bierstand zugesperrt wird. Es bleibt beim 2:1.