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Thun - Schaffhausen 1:0
23.09.2009Challenge League 2009/2010


An dieser Stelle mal ein Hoch auf die STI. Es ist wirklich toll, dass zwei Stunden vor und nach dem Spiel die Busfahrt für Matchbesucher gratis ist. So ist die Öv-Anreise endlich auch mal für Sanel bezahlbar. Der lässt nämlich ausrichten, dass am Samstag die Anreisekosten für ihn sogar höher als 90 Franken waren. „Ich fuhr mit dem Car zurück“, erklärt er. 116 Franken will er für das Cupspielreise insgesamt gezahlt haben. Wenn das mal kein Grund ist, die Thuner Sprüchli-Zeile „Mit em Zug da wie mir fahre“ zu überdenken.
Während Sanel noch mit dem Reisebudget des letzten Spiels beschäftigt ist, befasst sich Clöidu schon mit dem überübernächsten Spiel. Clöidu ist als Red Devil-Tausendsassa nicht nur Ex-Fanprojekt-Mitglied, sondern auch Ex-Weissenstein Bern-Goalie. Doch heute in einer Woche spielt Weissenstein ausgerechnet gegen die 1. Mannschaft des FC Thun. Während wir uns also mit NLB-Punktesammeln beschäftigen, träumt er von einem grossen Comeback gegen Faye und Co. Das Duell tönt viel versprechend, zumal auf dem Weissenstein-Platz Cardinal ausgeschenkt wird. Eigentlich wäre ich motiviert, eine Clöidu-ins-Tor-Facebook-Kampagne zu starten. Aber die Aussage, vor Roux- und Faye-Schüssen habe er Angst, aber nicht vor Rama-Chancen, wirft ein schlechtes Licht auf Clöidu.
Eines muss man Clöidu aber lassen: Er wäre motiviert, gegen Thun zu spielen. Von den Schaffhauser kann man das heute gar nicht behaupten. Falls heute überhaupt FCS-Fans angereist sind, haben sie definitiv nicht im Gästesektor Unterschlupf gefunden. Und die Spieler stehen auch unmotiviert auf dem Platz. Goalie Tahiraj ist der wohl langsamste Torhüter, den ich je gesehen habe. Der wälzt sich gerne mal zwei, drei Minuten am Boden herum, nur um etwas Zeit zu schinden.
Das Spiel ist fade. Auch weil die Thuner kein Rezept gegen das Schaffhausner Abwehrbollwerk finden. Klar kommen sie alleine in der ersten Halbzeit zu fünf Eckbällen. Aber wie wertvoll ist schon ein Eckball, wenn ihn ein Thuner treten muss.
Immerhin schiesst Gelb-Schwarz heute Abend nicht in Thun, sondern nur in Bern Tore. Doch das ärgert uns fast mehr. YB reserviert sich heute also schon mal den Meistertitel!? Ja, wir sind neidisch und verärgert.
Und doch singen wir nach 60 Minuten „Die Nummer 1 in Bern sind wir“. Nach einer schönen Ballstafette hat Scarione sicher zum 1:0 verwertet.
Hektik kommt erst in der Schlussviertelstunde auf. Urplötzlich verpfeift das Schiritrio das Spiel vom Gröbsten. Angebliche Offsidepositionen werden erfunden, ein klarer Penalty wird den Thunern verwehrt, bei jedem Zweikampf wird einfach Pro Schaffhausen entschieden. Kein Wunder, ist das Heimteam in den Schlussminuten verunsichert. Allerdings: Eine der klaren Torchancen müsste dennoch genutzt werden.
So ist es aber ein Schaffhauser, der in der 93. Minute vor dem leeren Tor zum Abschluss kommt. Er schiesst… zwei Thuner Verteidiger stürzen sich schon frustriert zu Boden… doch der Schaffhauser schiesst am Tor vorbei! So bleibt es beim 1:0. Und da Lugano (0:0 gegen Wil) und Winterthur (3:3 gegen Biel) je Punkte abgegeben haben, haben wir unverhofft viele Gründe zum Feiern. So nehmen wir halt den STI-Bus halt wirklich erst zwei Stunden nach Abpfiff – oder wahlweise sogar noch später.