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Thun - Nyon 9:0
29.08.2009Challenge League 2009/2010


Ein irrer Tag oder wenn Thuner irren…
Heute Nachmittag übertrumpfen mein Kollege und ich uns gegenseitig mit Fehlprognosen. Er schwört darauf, dass es um Fünf in Thun regnet. „Das steht so im Internet. Ich rechne dagegen fest mit einem Nyon-Sieg. „Das gibt ein 1:3. Wie 1999.“ Kein Wunder, brauchen wir auf dem Grunderinseli drei Farben Wodka, um den Regen- und Niederlagenfrust wegzutrinken. Aber eigentlich ist es ja keine Niederlagen-, sondern eine Geburtstagsparty. Mit strengen Grillregeln. Bei uns brennt nicht eine YB-Wurst, sondern eine YB-Fahne. Schliesslich ist es für jedes Geburtstagskind eine besondere Überraschung, eine gelbe Fahne mit dem Aufdruck „Eine Macht“ zu erhalten. Ein kleines Mädchen schaut mit ganz grossen Augen ins lodernde Feuer. Ja so was gibt’s halt am Kids Day im Wankdorf nicht. Zumal die Fahne ziemlich lange brennt – denn um Fünf scheint die Sonne, von Internet-Regen keine Spur.
Während die RWB-Jungs Würste essen, zeige ich mich kostenbewusst. Ja, mein Budget lässt halt nur ein Prix Garantie-Sandwich zu. Ein Prix Garantie-Sandwich mit 25 Prozent-Kleber notabene.
Wirklich motiviert bin ich fürs heutige Spiel nicht. Ich geh erst bei Anpfiff ins Stadion, statt die Kurve steuere ich erst mal den Bierstand an. Und so verpasse ich prompt den Thuner Führungstreffer. 1:0 von Roux in der 4. Minute. Ich ärgere mich. Gemäss meiner Prognose habe ich jetzt gerade den einzigen Thuner Treffer verpasst.
Doch bereits fünf Minuten später zeigt sich, dass auch meine Prognose falsch war. Da schiesst nämlich Faye das 2:0. Ein toller Start. Aber jeder von uns kann sich noch ans Wil-Spiel erinnern, das trotz noch früheren 2:0-Führung zur Zitterpartie wurde. Und tatsächlich: Die Thuner haben tatsächlich Mühe mit dem Gegner, trotz klarer Feldüberlegenheit kommt in der nächsten halben Stunde keine Torgefahr mehr auf. Ein langweiliges Spiel.
Dies ändert sich erst, als Roux und Faye ihr privates Topskorer-Duell beginnen. Nach je einem Treffer hat Roux 3 und Faye 5 Tore auf dem Konto. Doch das soll sich an diesem Nachmittag entscheidend ändern. Erst trifft nämlich Roux ein zweites Mal – zum 3:0 in der 42. Minute. Per Kopf. Zwischenstand: Thun 3, Nyon 0, Roux 4, Faye 5.
Nach der Pause stellt Faye wieder den alten Zwei-Tore-Vorsprung her, er trifft in der 46. Minute. Auch per Kopf. Neuer Zwischenstand: Thun 4, Nyon 0, Roux 4, Faye 6. Nun fallen die Tore im Minutentakt, wobei ein Tor schöner herausgespielt ist als das andere. In der 54. Minute trifft Lüthi. Neuer Zwischenstand: Thun 5, Nyon 0, Roux 4, Faye 6. In der 59. Minute trifft Roux. Neuer Zwischenstand: Thun 6, Nyon 0, Roux 5, Faye 6. Und in der 64. Minute trifft Roux gleich wieder - das Topskorerduell ist nun ausgeglichen. Neuer Zwischenstand: Thun 7, Nyon 0, Roux 6, Faye 6. Dann wird Roux unter grossem Applaus ausgewechselt. Und uns allen ist wegen einer Überdosis Tore schon schwindelig. Hat mein Kumpel zuvor nur zwei Biere gleichzeitig geholt, holt er jetzt immer sechs Biere. Bei so vielen Toren verlernt man regelrecht, richtig zu zählen.
Ganz anders Faye. Sein Torhunger ist noch nicht gestillt, er will wieder alleiniger Topskorer sein. So schiesst er in der 74. Minute wunderschön zum 8:0 ein. Neuer Zwischenstand: Thun 8, Nyon 0, Roux 6, Faye 7.
Nach dieser Szene wird der Torhüter ausgewechselt. Doch es nicht etwa Damien Warpelin, der bedauernswerte Nyon-Goalie, der das Spiel verlässt. Stulz überlässt seinen Platz zwischen den Pfosten Roman Bürki. Ja, es ist arrogant, die Torimpotenz des Gegners so zu offenbaren. Andererseits ist das Ergebnis an sich schon eine Höchststrafe für Nyon. Zumal die ersten Thunfans jetzt schon das Stängeli-Lied anstimmen.
Und tatsächlich ist das Torfeuerwerk noch nicht zu Ende. In der 87. Minute gelingt es Faye tatsächlich, Roux wieder um zwei Tore zu distanzieren. Er trifft zum 9:0!!!!!!!!! Neuer und endgültiger Zwischenstand: Thun 9, Nyon 0, Roux 6, Faye 8. Wahnsinn.
Wenn das kein Grund ist, nach dem Spiel nach langer Zeit mal wieder ein Uffta mit der Mannschaft zu machen. „Und wir singen….“ Wirklich ein irrer Tag.