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Thun - Yverdon 5:3
26.07.2009Challenge League 2009/2010


Mit der Ära „Stulz ist immer noch, wieder und überhaupt Goalie Nummer 1“ sind beim FC Thun düstere Zeiten angebrochen. Nicht nur fussballtechnisch, sondern auch modisch und kulinarisch. Was verdammt noch mal soll dieses gelbe Goalie-Shirt? Und wieso ist die Bratwurstequipe plötzlich noch schlechter organisiert als die Thuner Verteidigung? Die Bratwürste sind heute nicht nur schwarz, sie sind richtig verkohlt… und zwar vor dem Spiel, in der ersten Halbzeit, in der Pause und natürlich auch in der zweiten Halbzeit. Ob wohl deshalb kein einziger Yverdon-Fan nach Thun gepilgert ist?
Könnte Säschu nicht mal eine Aufgabe übernehmen, der er wirklich gewachsen ist und Wurst-Wächter des Lachenstadions werden? Falls die Würste auch unter seiner Leitung noch verkohlt sind, kann er die potenziellen Kunden immer noch mit einem energischen «Furt, Furt!» verscheuchen.
Immerhin glückt der Einstand von Trainer Yakin. Wir erkennen zwar nicht sofort, was der Clou seiner Aufstellung ist. Doch noch bevor uns der erste Wurst-Bissen im Hals stecken bleibt, können wir das erste Thuner Tor bejubeln. Noch einer schönen Ballstafette in der 1. Minute schiesst Faye zum 1:0 ein.
Und bereits in der 6. Minute ist wieder Torgefahr. Roux verstolpert zwar den Ball links vor dem Tor, doch ein Yverdon-Verteidiger tritt so verwirrt auf den Ball ein, dass dieser im Tor landet. 2:0. Nicht weiter verwunderlich, dass das Abwehrgenie sogleich mit dem Fuss gegen den Pfosten kickt. Aua!
Überhaupt holen sich viele Spieler heute blaue Flecken. Das Spiel ist gehässig, im Minutentakt werden Gegner umgemäht. Dass Schiedsrichter Wermelinger die Fouls nach Zufallsprinzip abpfeift beziehungsweise übersieht, beruhigt das Spiel auch nicht gerade.
Thun ist klar das bessere Team. Ein 3:0 ist wahrscheinlicher als ein 2:1. Und tatsächlich: Als Faye in der 38. Minute einem Ball entgegen hechtet, schiesst er per Kopf zum 3:0 ein.
Wenig später kommt Yverdon zur ersten heissen Chance. Doch noch vor dem Abschluss grätscht Neo-Thuner Klose in den Angreifer rein. Ein klarer Penalty. Bühler nimmt Anlauf. „Der schiesst links!“ ruft Röbi. Stulz entscheidet sich für die rechte Ecke. Der Ball landet links unten im Tor.
Thun lässt sich nicht beirren. Auch nach der Pause starten sie wieder fulminant. Nach einem schönen Angriff in der 52. Minute schiesst Faye mit linken Fuss zum 4:1 ein. Und in der 55. Minute erhöht Roux gar zum 5:1.
Wow. Das Spiel ist entschieden. Bleibt die Frage, wer heute Leader wird: Thun, YB oder gar beide? Thun bräuchte nur noch einen Treffer. Doch in der 73. Minute wird Faye ausgewechselt. Das ist an und für sich nicht schlimm. Doch dummerweise interessiert sich auch Stulz mehr für die Auswechslung, als für den Ball. Er steht viel zu weit vor dem Tor, als Yverdon zum Einwurf kommt. Bühler nimmt das Geschenk dankend an und schiesst zum 5:2 ein.
Die Thuner sind nun nicht mehr voll bei der Sache. Da zudem der Schiedsrichter Wermelinger einen glasklaren Handspenalty nicht pfeift, können sie das Skore nicht mehr erhöhen. Aus der Traum von der Tabellenführung, gross der Ärger, dass YB dagegen die NLA-Spitze übernimmt.
Und in der 90. Minute kann Bouamri nach einem Durcheinander in der Thuner Verteidigung gar noch zum 5:3 verkürzen. Die drei Punkte sind zwar nicht mehr in Gefahr, aber das Abwehrverhalten der Thuner bereitet nach wie vor Sorgen. Das Sprichwort «Alles hat ein Ende, nur die verkohlte Wurst hat Zwei», scheint im Lachenstadion keine Gültigkeit zu haben.