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Thun - YB 1-4
11.08.2000NLB Qualifikation 2000/2001


Für viel Wirbel hat das Berner Derby dieses Jahr gesorgt. Besonders im Internet schlugen sich die beiden Berner Fangruppen tagtäglich virtuell die Köpfe ein. Jeder wollte der beste und lauteste sein, ich natürlich mit eingeschlossen. Doch heute abend jubelte nur noch die Oldtown-Truppe.
Sechs Minuten dauerte es nur, dann schoss Häberli die Stadtberner in Führung. Da schaute nicht nur ich erschrocken zu, sondern auch die Thuner Verteidigung. Das nächste Mal wäre es wirklich besser, wenn sich die Mannen hinten auch etwas bewegen würden. Da können noch so viele Fussballkenner die Fehler bei Kobel suchen, ich bin der Meinung, dass die Gegentore 0-1, 0-2, 0-3 und 1-4 eindeutig alle von den Verteidigern verbockt wurden. Und nein, ich stimme hier nicht eine Lobeshymme auf die Torschützen Häberli, Burri und Semeter an, denn die YB-Crew hätte eigentlich viel viel mehr Chancen verwerten müssen. Mit einem 1-4 ist Thun noch gerade mal gut belohnt wurden. Ach ja, ich halte ein 1-4 natürlich auch für eine Kanterniederlage - besonders gegen 10(!) YB-Spieler.
Enttäuscht haben mich aber nicht nur die Thun-Spieler, sondern auch die Sicherheitsleute. Was sich da vor dem Match abspielte, war ja eine absolute Frechheit. Da hatte es doch in allen Zeitungen geheissen, man solle möglichst früh im Stadion sein, damit man weniger lange anstehen müsse und dann stand man um 18 Uhr vor verschlossenen Toren. Wieso?
Keine Ahnung. Die Securitasequipe wäre doch schon vollständig anwesend gewesen. Aber nein, nur VIP-Leuten wurde Eintritt gewährt, der durchschnittliche Fan blieb Zaungast. Gegen halb sieben waren das bereits an die 100 Fans, die in der brennenden Sonne herumstehen musste. Kein Wunder, dass da manche Supporter ausrasteten. Wie schrie doch der eine YB-Fan: "Das gibt dann einen Abstelleri n der BZ, aber
ganz sicher!"
Absteller ist die berüchtigte Negativrubrik in der BZ. Den Platz dort hat die Securitas sicher verdient. Nicht nur, weil sie die Tore erst um 18.30 Uhr öffnete. Auch in der Pause führte sich ein Securitas unmöglich auf. Eine Mutter wollte mit ihrem kleinen Sohn am Lunky Punch Pausenspiel teilnehmen. Die beiden waren angemeldet! Aber der Security-Mann wies die beiden unhöflich schroff vom Rasen. Aber das liess ich ihm nicht durchgehen und führte die beiden Fans höchstpersönlich bis zum 11-Meter-Punkt. Leider traffen die beiden aber nur das Tor und nicht wie erhofft Pfosten oder Latte.
Was war da sonst noch los am Match? Kaum Ausschreitungen. Die YB-Fans schmissen zwar Rauchbomben und liefen nach dem Schlusspfiff aufs Spielfeld, eine Unbeherrschtheit, die ich im Normalfall ablehne. Aber sie waren halt voller Derbysiegbegeisterung und so sollte man da als unterlegener Thuner mal die Augen zu drücken und nicht an den YB'lern herummotzen.
Mühe hatte ich mit Helmut Dapp, für den ich zwar die Schicht am Dream Team-Tisch beim Olympiator machte, aber ihn nach Spielschluss nirgends mehr fand. Helmi, falls du Kisten und Geld sucht, musst du in der Abstellkammer beim Olympiator nachsehen. Ich wollte nämlich nicht bis Mitternacht auf dich Warten, schliesslich war in Thun noch Innenstadtfest.
Das ist nicht ganz so cool wie die Street Parade. Fast hätte ich zwei Girls überreden können, dort auch abzudancen. Aber sie hörten nicht recht zu, da sie immer nur verzweifelt 10 Franken in Münz umwechseln wollten.
Da konnte nicht einmal ich helfen. Dafür wurde ich von ihnen abgemotzt, ob ich denn entweder aus Zweisimmen oder aus Basel(!) sei. Auf jeden Fall hätte ich einen unmöglichen Dialekt. Kopfschüttel! Ich habe ein sauberes Berndeutsch wie jeder YB... eh Thun-Fan natürlich.
Am Schluss noch ein Gruss an Freund Kevin. Der trommelte heute nämlich unter den YB-Fans. Weil dort einfach mehr los sei. Nur hätte ich vorher halt den FC Thun-Kleber von der Trommel entfernt, aber das nur als kleines Detail. In der Hoffnung, dass Kevin und vor allem Freund Sascha Lehmann das Derby unverletzt überstanden haben, freue ich mich ganz einfach auf die grosse Revanche im Wankdorf Stadion. Am 1.November 2000 wird alles ganz anders sein.