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Thun - Carouge 4-1
02.08.2000NLB Qualifikation 2000/2001


Wie zu erwarten war, fand kein einziger Genfer Supporter den Weg ins Stadion. Aber ich will hier keine Häme anbringen. Was nämlich für den Fanclub viel bedenklicher ist: Ein zweites Mal liess sich das halbe durchschnittlich anwesende Publikum vom Regen abhalten, im Lachen vorbeizuschauen. Wieder waren nur 800 Zuschauer da. Ist der Rest der Thuner so empfindlich auf Regen? Ein Wunder, dass trotzdem alle letztes Jahr das Hochwasser überlebt haben. Nein, ich bin wirklich angesauert, dass gerade jetzt, wo Thun so schön spielt, fast niemand in Thun davon Kenntnis nimmt. Wenn das nicht sofort ändert, sind nächste Woche dreimal, wenn nicht viermal so viele YB-Fans wie Thuner Fans im Stadion. Da schäme ich mich ja schon jetzt für unsere Stadt.
Wieso ich auch solange über Thun motze? Nun ja, ich motze noch gerne, und über die Thuner Mannschaft gibt es heute nicht wirklich viel zu motzen.
Heute beantwortete Jurendic endlich die Frage, wie lange der letztjährige Bouchs-Topskorer brauchen würde, um sich an die spitzfindigen NLB-Offsidefallen anzupassen. Heute hatte er den Kniff endlich raus und schoss ein schönes 1-0.
Auch das 2-0 fiel bereits in der ersten Halbzeit. Wiederum schön und von ganz weit aussen an der Seite war es Raimondi.
Dann war Pause und ich wollte mal wieder bei unserem ach so beliebten Pausenkickspiel mitmachen. Doch oh schreck, man liess meine Lucky Punch-Teilnahme nicht zu. Ein gewisser Adrian Kunz schnappte mir den letzten Platz fort. Adrian Kunz, dass ich nicht lache. Als ob ich meine Wurzeln nicht genau so wie er in Oberdiessbach hätte. Von meiner Bundesligakarriere ganz zu schweigen.
Es schoss übrigens auch mein Allzeit-Liebling Luca Zanni. Er traf das Tor vom 16er aus ohne Probleme. Es hätte ihm halt nur einer sagen sollen, dass in der Sommerpause die Spielregeln vom Lucky Punch geändert haben. Neu muss man nicht das Netz, sondern den Pfosten respektive die Latte treffen. Blöde Regeln.
Das dachte sich auch Jurendic, der in der zweiten Halbzeit ganz alleine sein Torschussspiel spielte. Erst traf er zum 3-0, dann sogar zum 4-0. Drei Tore an einem Tag, nicht schlecht, auch wenns kein Hattrick war. Den zu erzielen, konnte er aber nicht mehr versuchen, denn gleich nach dem 4-0 wurde er von Bregy ausgewechselt. Unter grossem Jubel versteht sich.
In der Fanecke wollte eine Mutter von drei Kindern sich mit Jurendics Erfolgfedern schmücken. Stolz erzählte sie: "Früher habe ich hier mal traniert." Sechs Kinderaugen leuchteten: "Du hast Fussball gespielt?" Sie zögerte. "Nun ja.. ich habe Leichtathletik gemacht." "Kann man das hier auch?" fragte der Jüngste verwundert. Den Armen hat halt niemand aufgeklärt, was die Rennbahn zwischen ihm und dem Fussballrasen zu bedeuten hat.
Idiot des Abends war aber nicht unser Blödel junior, sondern Kobel. Beim Stande von 4-0 jumpte er unmotiviert aus dem 16er heraus, dem Carouge Stürmer entgegen und nahm ihm den Ball weg. Das etwas 20 Meter vor dem Tor. Klar, ein Hands. Spielausschluss!
Und nun wurde es doch noch gefährlich, denn Valente stand jetzt nicht mehr als Ersatzgoalie zur Verfügung, da Bregy schon dreimal ausgewechselt hatte. So musste Verteidiger Hatef ins
Torhüterkabäuschen. Den ersten Schuss wehrte er noch ganz gut ab und wir vom Fanclub sangen: "Mir hei e Goalie, mir hei e Goalie, mir hei e Super Super Goalie!"
Den zweiten Schuss allerdings verfehlte trotz schneller Parade, das 4-1, zum Glück einziges Carouge Tor an diesem Abend.
Es blieb am Schluss noch das Abwarten auf das YB-Schlussresultat. Und Freund Helmut aus dem Speakerhaus hatte keine guten Neuigkeiten: YB hatte gewonnen. So bleibt der Zwei-Punkte-Rückstand auf YB bitter-böse Realität. Aber nicht vergessen, nach dem samsttäglichen Abstecher auf die Chrützematt, kommt es zum grossen Duell gegen YB. Freitag in einer Woche. Bleibt nur zu hoffen, dass es da nicht regnet und damit auch Thuner ins Stadion kommen wollen.