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Thun - Sion 0:1
07.08.2007Super League 2007/2008


An und für sich handelt es sich bei Frauen um eine angenehme und überaus wichtige Spezies. Ob es sich nun um den Karriere-, den Familien - oder den Liebschaft-Typus handelt - am besten ist immer noch eine optimale Dreifach-Kombination - Frauen sind einfach Spitze! Und selbst auf dem Fussballplatz zeigen Frauen Topleistungen. Dies zumindest dann, wenn sie als Fussballerinnen ihr Können unter Beweis stellen. Wenn sie dagegen Schiedsrichterinnen sind, wenn SIE Schiedsrichterin ist... oh mein Gott. Heute ist wieder so ein Spiel. Am Schluss über einen nicht gegebenen Handspenalty jammern zu müssen, ist ja für sich allein nicht weiter schlimm. Penaltys kann man in der Schlussphase pfeifen oder nicht. Manchmal zeugt ein ausbleibender Pfiff von Fingerspitzengefühl. Wenn jedoch in den fast 90 Minuten zuvor regelmässig gegen Thun entschieden worden ist, ist das Fluchpotential schon gross.
Aber widmen wir uns besser anderen Gründen, die weit aus mehr zur Niederlage der Thuner beigetragen hat.
In der ersten Halbzeit sehen wir mal wieder eine sehr langsame und uninspirierte Partie. Die Teams beissen sich geradezu ineinander fest, wobei die Walliser sich zumindest in einigen Situation lösen können und zu Torchancen kommen. Die Thuner dagegen wirken offensiv sehr harmlos. Inwiefern man überhaupt noch von Kampfgeist sprechen kann, wenn die Thuner alle fünf Minuten mit der gleichen Angriffvariante scheitern, sei hier mal offen gelassen. Auf Spielwitz und/oder Talent lässt das ständig selbe Scheitern jedenfalls nicht schliessen. Da wünscht man sich direkt Rama aufs Spielfeld, bei dem die missglückten Schüsse zumindest spektakulär sind.
Wenn man für das heutige Spiel, ja für die ganze bisherige Saison einen Langeweile-Indikator hinzunehmen will, spricht man am besten mit dem einst so wilden Rüpel-Alain. Endlich wieder an den Spielen, steht er Spiel für Spiel mit versteinerter Miene und praktisch ohne Spielkommentar in der Kurve. Wagt er doch einen Kommentar, verwendet er dabei Worte wie "schlimm", "schlecht" und "das soll ein Spiel sein!?" Sogar die Lust auf Bier ist ihm angesichts des Gekickes vergangen.
Dabei hat doch Thun zur Pause immer noch die Chance, mit einem Sieg Basel zu überholen und sich auf Platz 4 festzusetzen. Alles, was es dazu braucht, wäre ein Tor, möglichst kurz nach der Pause wie gegen St. Gallen. Und tatsächlich sehen wir in der 50. Minute einen tollen Schuss aus 20 Meter, der denn auch im Tor landet. Torschütze Dominguez - ein Sion-Spieler. Thun liegt 0:1 im Rückstand.
40 Minuten verbleiben noch. 40 Minuten, in denen Thun immer besser ins Spiel kommt, zu Chancen kommt, die Hoffnung auf einen Punktgewinn nährt. Aber diese ewig gleichen Angriffe. Selbst als Iashvili ab der 65. Minute im Spiel ist, ist keine wirkliche Steigerung feststellbar. Im Thunspiel fehlen Überraschung und Kreativität.
Anders bei Sion. Dort zeigt Paito kurz vor Schluss, wie man das Publikum unterhält. Von Bettoni angeschossen, gelingt es ihm, alleine aufs Tor zu rennen. Fünf Meter vor dem leeren Tor schiebt er den Ball schliesslich Richtung Linie - und direkt am Torpfosten vorbei ins Seitenaus. Ein Kunststück à là Rama oder Bühler. Verdammt, nicht einmal für den Nervenkitzel der dümmsten Art sind mehr die Thuner zuständig.
Nein, ich mag nicht darüber nachdenken, warum bei den Thunern schon wieder die allgemeine Trägheit einsetzt. Lieber motze ich über die Schiedsrichterin. Auch wenn ich von ihr nicht wirklich eine bessere (Fussball-) Welt erwarten darf.