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Thun - FCZ 0-2
02.12.2006Super League 2006/2007


Manchmal habe ich einen Albtraum. Ich bin an einem Fussballspiel, Thun spielt. Das Stadion ist entweder ein einziger Betonklotz, sogar die Plätze. Als wäre es ein Amphitheater. Oder das Stadion ist topmodern, mit Bildschirmen und Bars. Die Stimmung ist stets laut und mein Blick aufs Spielfeld sehr schlecht - etwa so wie im Hallenstadion. Irgendwie kriege ich aber jeweils trotzdem mit, wie Thun mal für mal in Rückstand gerät. Thun gewinnt leider auch in meinen Träumen viel zu selten.
Wie träumt eigentlich Milaim Rama nachts? Ist er da auch an Fussballspielen, steht er etwa alleine auf dem Spielfeld und probiert verzweifelt endlich ein Tor zu schiessen? Doch der Ball ist verhext, lässt sich weder mit dem Fuss, noch mit dem Kopf über die wenige Zentimeter entfernte Torlinie schlagen. Hat Rama Angst vor dem Toreschiessen oder schlicht unglaublich viel Pech.
Am Samstagnachmittag hatten Rama und ich den selben Albtraum und waren dabei doch wach. Ich in der Fankurve, mit (zu) gutem Blick auf den Rasen. Er auf dem Spielfeld, mit (zu) einfach zu verwertenden Torchancen. Doch egal wie gut er auch angespielt wird, egal wie gut seine Position ist, kein einziges Mal landet der Ball hinter Leoni im Netz. Die "Rama verschiesst"-Szene wiederholt sich mindestens vier Mal in diesem Spiel. Unser bester Stürmer - man kann beim FCT wirklich auch sonst niemanden als Knipser bezeichnen - hat doppelt so viele Torchancen wie alle FCZ-Spieler zusammen. Doch Dzemaili trifft in der 11. Minute zum 1-0 und Inler in der 91. Minute zum 2-0.
Was den Rama-Albtraum kein bisschen milder macht: Auch Zahnd, Aegerter, Hodzic und Dosek müssten an diesem Nachmittag unbedingt ein Tor schiessen. Und das Schiritrio inkl. (Nicht-) Führungsperson und (endlich!) Frührentner Salm pfeift phasenweise geradezu unanständig FCZ-freundlich. Und überhaupt: Der FCZ ist ja schliesslich Meister, da muss man unbedingt gewinnen.
Trotzdem: Alleine Rama müsste gegen den FCZ drei Punkte sichern. Statt dessen jubeln nach Spielende die Zürcher Spieler am Mittelkreis. Statt dessen stürzt Thun wieder unter den Strich. Ein ganz böser Albtraum.