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Thun - YB 1-1
19.02.2006Super League 2005/2006


„Rücktrittsforderungen sind bei mir haufenweise eingegangen, ein paar sogar orthografisch fehlerfrei.“ Was will uns Kurt Weder mit dieser Aussage in der Sonntagszeitung sagen? Dass man ihn nicht lieb hat? Dass Fussballfans dumm sind? Oder dass er vielleicht fragwürdige Entscheidungen als Vereinspräsident trifft, dafür aber zumindest die Rechtschreibung beherrscht? Letzteres darf bezweifelt werden. Kürzlich bekam ich einen von Weder unterschriebenen Brief, in dem sich der Verein unter anderem über die Spielberichte auf WWW.THUNERFANS.CH beklagte. Und heute stehe ich wie Lydia, wie ein kleiner Junge mit Krücke und wie viele andere Fans beim Eingangstor mit der Aufschrift „Saisonabonnemente/Ausweise.“ Man will sich ja vom Verein keine Dummheit vorwerfen lassen. Doch um 14.45 öffnen die Verantwortlichen nur das rechte Tor, die „Saisonabo“-Schlange hat das Nachsehen und die Fans müssen sich unter Abschrankungen hindurch in die andere Schlange hineinkämpfen – selbst der kleine Junge an Krücken. Für meine Beschwerde hat der Ticketkontrolleur kein Verständnis.
Kurz nach der Stadionöffnung beginnen auch die Fanshopleute – jetzt jung und voll professionell geldverdienend – ihren Arbeitstag. Dass die weggemobbten langjährigen Fanartikelverkäufer in der guten alten Zeit (ungefähr 1898 bis 2005) jeweils ehrenamtlich schon mindestens zwei Stunden vor Spielbeginn die Fans unterhielten und sie vor dem Anstehen zum Schalkauf animierten, hat sich wohl nicht als Erfolgskonzept erwiesen.
"Ausser Longo könnt ihr alle gehen" hiess es vor der Winterpause auf einem Spruchband, das sich 2 Fans ausgedacht hatten. "Ohne Longo - ohne uns" wurde teilweise gesungen. Um zu zeigen, dass zumindest die langjährigen Thunfans weiterhin zum Verein und gerade auch zum neuen Trainer halten, halten wir auch heute wieder ein Spruchband in die Höhe: „Henä, schreib das Märchen weiter.“ Eine Aktion Pro Peischl also.
Es ist ein typisches Berner Derby. Langweilig. Wieder einmal droht ein 0-0.
Portillo beweist aber in der 30. Minute, dass Geschenke an den FC Thun à là Wicky derzeit „in“ sind. Er will den Ball zurück auf Wölfli spielen, doch tritt er den Ball viel zu schwach. Pape Faye reagiert blitzschnell, überspielt den träumenden Wölfli und schiebt den Ball ins leere YB-Tor. 1-0 für Thun. Man dankt.
Thun ist auf dem Weg zum Sieg, trotz „Türken-Handicap“. Für einmal spielen bei einem Derby mehr Türken im Thun-Dress als im YB-Leibchen, ob das resultatmässig gut geht. Önder Cengel spielt aber wirklich gut, er hat eine gute Gelegenheit zum 2-0 nach der Pause. Wenn der Ball rein gegangen wäre, er wäre jetzt unser Volksheld.
So jubeln wir halt mehr Jakupovic zu, der gegen ein immer stärker werdendes YB einige scharfe Schüsse abwehrt. Selbst Joao Paulo scheitert.
Die YB-Viertelstunde ärgert uns aber gleich doppelt.
1. Ă„rgernis: Unsere gelben Bekannten zĂĽnden nach dem Countdown Pyro. Das Dumme daran: Der Berner Volkssport Pyrowerfen Richtung Balljungs und Security. Sieht eine fliegende Pyro wirklich geil aus?
2. Ă„rgernis: Ausgerechnet am Schluss der YB-Viertelstunde, in der 89. Minute kommt YB noch zum Ausgleich. Bei einem schnellen Konter ist Everson zuerst am Ball und trifft. Und wieder einmal endet ein Derby Unentschieden.

P.S. Ich bitte mir allfällige Fehler in diesem Text zu melden. Schliesslich strebe auch ich mit meiner Seite www.thunerfans.ch das Prädikat „sogar orthografisch fehlerfrei“ an.