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Thun - Schaffhausen 0-3
11.12.2005Super League 2005/2006


Es soll ein versöhnlicher Abschluss der ersten Meisterschaftshälfte sein. Longo wird bejubelt, die Spieler auch, vor Anpfiff werden zwei Spruchbänder in die Höhe gehoben, die Zusammenhalt im Verein fordern. Wirklich fröhlich sind aber bald nur noch die, welche die Merchandising-Umfrage ausgefüllt haben und dafür ein EM-04-Buch bekommen. Ja, ein Nachschlagewerk aus jener Zeit, als Rama noch als Thuner Held galt. Am besten brauchbar ist das Buch ja als Sichtschutz. Nicht unbedingt, weil die Sonne gnadenlos blendet, sondern das Spiel einfach nicht anzuschauen ist. Schon in der 3. Minute geht Schaffhausen 1-0 in Führung. Sereinig trifft schon bei der ersten Klein-Chance.
Da braucht es gehörig viel (gelb-) schwarzen Humor, um diesen schlechten Start zu verdauen. Immer wieder stimme ich mit Andy „Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich…“-Lieder an, doch keiner will so recht mitmachen. Schon gar nicht in der 26.Minute Andy „Fussball ist uns egal“ anstimmt. Munter singe ich mit und bemerke erst beim Wiederholen des Refrains, dass Andy ja das 2-0 „besingt“. Todisco der Torschütze.
Thun 2-0 zur Rückstand in der Pause. Nun kann die zweite Halbzeit nur besser werden. Dumm nur, dass Gölä (er verschiesst in der Pause einen Penalty bei irgendeinem Ski-Tageskarten-Spielchen) heute bei weitem nicht der schlechteste Thuner ist. Kurz war Wiederanpfiff trifft Sereinig wieder mit einer Klein-Chance. 3-0, alle Hoffnung auf Heimpunkte gegen das Schlusslicht muss man jetzt vergessen. Gesungen wird trotzdem bis Spielende – Kevä steht gar oben-ohne auf der Hecke und brüllt wild herum. Doch Spass am Spiel haben nur die 20 Schaffhauser Fans mit ihrer einzigen Gelb-Schwarzen-Fahne. Sie können ihre Mannschaft auch nach Spielschluss feiern – aus der Thuner Fankurve pfeifen dagegen viele gegen ihre Mannschaft. Ein versöhnlicher Abschluss der ersten Meisterschaftshälfte ist dies sicher nicht. Thun überwintert zwar auf Platz 5, doch nur drei Punkte vor dem siebtplatzierten Yverdon. Fortsetzung folgt – nur hoffentlich nicht so total daneben wie heute!

Matthias Engel