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Luzern - Thun 1-2
27.10.2002NLA Qualifikation 2002/2003


Das primitivste Fussballpublikum der Schweiz sind die Luzerner Fans. Nie gedacht, wurde diese Tatsache heute bei der Strichkampfbegegnung mal für mal bestätigt. Dabei hielt ich es erst bei der Eingangskontrolle noch für einen Witz, als der Securitasmensch unbedingt meine Natelnummer wissen wollte. Doch schon bald zeigte sich: Luzern Fans haben weder Würde noch Ehre. So liefen noch vor Spielbeginn ein paar Halbstarke in unserem Sektor ein und rissen unsere Fahnen vom Zaun. War ja wahnsinnig witzig.
Dann wurde erst einmal gespielt. Und hier konnten die Thuner Spieler zeigen, dass Berner Oberländer Innerschweizern grundsätzlich und überall überlegen sind. Keine sieben Minute dauerte es, bis ein Thuner mit einem wundervollen Heber Hilfiker austricken konnte. Ein Thuner Held namens Streller. Was für ein Comeback!
"Thun dominiert" meldete ich Daheimgebliebenen per Handy. Doch leider galt das nicht für lange, Luzern drückte bald einmal und suchte verbissen den Ausgleich. Wir schauten da schon öftzers auf die Uhr - und auf unsere Sachen, die bei orkanartigem Wind immer wieder herumflogen.
Schliesslich flog auch der Ball dummerweise ins Thuner Tor, nach etwas mehr als einer halben Stunde stand 1-1.
Da sehnten wir nun die Pause herbei, denn Luzern spielte jetzt echt überlegen. Doch der Pausenpfiff kam, Gelegenheit für die Luzerner Fans, wieder ihre Dummheit zu beweisen. Da wurden wir beim Pomnmes Frites Geld beispielsweise um unserer Herausgeld beschissen. Als wir uns beschwerten, wurden wir von einem Familienvater angepöbelt! Wir könnten uns nicht benehmen. Unglaublich!
Derweil suchten schon wieder Hardcore Luzern-Fans den Thuner Sektor auf. Wenigstens wurden sie dieses Mal von der Securitas aufgegriffen und durften ihre Personalien angeben.
Halbzeit Zwei brachte noch mehr stürmischen Wind und einen genialen Rama-Schuss nach rund 10 Minuten. Weltklassemässig schoss er ein. 1-2, unsere Freude kannte keine Grenzen.
Das wars nun aus Thuner Sicht, nun drückten nur noch die Innerschweizer. Mittelfeldgeplänkel wechselte nun immerzu mit Luzerner Angriffen, die Thuner waren bös unter Druck. Minute um Minute verrann so, der Ausgleich schien nur eine Frage der Ziet.
Doch weit gefehlr, die Thuner zeigten nun ein sensationelles Kämpferherz. Besonders in der Verteidigung wurde gnadenlos gefightet, jeder Ball weggeschlagen, jeder Gegner überlaufen. Der Glaube an den möglichen Sieg versetzte schier Berge.
Und dann waren die 90 Minuten endlich abgelaufen, doch der Schiri liess schier endlos nachspielen. Als aber dann Muff wegen einem dämlichen Foul die Rote Karte sah, schrien wir laut vom sich abzeichnenden Sieg. Und tatsächlich: Der Pfiff ertönt, Thun hatte in Luzern 2-1 gewonnen.
Nun begann die Heimreise. Der Gang aus dem Stadion verlief noch problemlos. Doch bereits im Zug wurden wir mit Fäusten attackiert. Beim Bahnhof schlug ein Möchtegern-Hooligan gar mit einer Fahnenstange auf Lydia und Alain ein. Und selbst auf dem Perron kam es zu mehrminütigen Scherereien, immer wieder schlugen die rüpelhaften Luzern-Fans (sind solche Idioten denn überhaupt Fans?) mit Fäusten und Stangen auf die Fensterscheiben unseres Zuges ein. Echt die primitivsten Fans, die ich in der Schweiz je erlebt habe. Nur gut fuhr dann der Zug los und wir konnten mit unserer grossen Siegesfeier beginnen. Thun hat neu 24 Punkte und darf sogar wieder davon träumen, bald YB zu überholen.

Matthias Engel