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St. Gallen - Thun 3-1
14.11.2004SuperLeague 2004/2005


Ab heute habe ich nicht nur eine Punktsammelkarte für den Kebabstand am Bahnhof Fribourg in meinem Portemonnaie, sondern auch eine für Lüdi Car-Fanfahrten. Dass gute dabei: Während beim Kebabfachmann bloss jedes 11. Kebab Gratis ist, ist beim Car-Duo Laura und Rüfä schon jede 9. Fahrt kostenlos. Ein faires Angebot.
Wobei, regelmässiger Carfahrer werde ich wohl trotzdem nicht, meine heutige Car-Fanfahrt nach St.Gallen wird eine Ausnahme bleiben. Man sieht halt im Gegensatz zu einer Zugfahrt schon den ganzen Tag lang immer bloss die selben Gesichter, von ein paar flüchtigen Begegnungen bei den Rauchstopps einmal abgesehen. Doch auch da treffen wir ausgerechnet auf die Appenzeller Jodlergruppe, die auf keinen Fall singen will. So jodeln halt nur wir.
Die Reise ist entsprechend schnell zusammengefasst: Es ist immer und überall arschkalt! Am Vormittag in Münsingen schneit es gar, anderswo bläst bloss die Bise.
Hitzig wird es derweil bei der Eingangskontrolle der St.Galler. Okay, der Container steht nicht für uns, aber nervig sind die "Türsteher" trotzdem. Mein Abtaster rastet fast aus, weil ich Handschuhe und Mütze in den Jackentaschen habe, ein anderer nimmt gar Röbi für die Dauer des Spieles die Identitätskarte weg. Der Grund: Ein blöder Witz.
Irgendwie nehmen wir dann aber trotzdem alle im Holztreppen-Gästesektor Aufstellung, um unsere Jungs zu unterstützen. Support ist heute wirklich gefragt, spielt doch Lustrinelli wegen einer Oberschenkelzerrung nicht. Und dies ausgerechnet gegen Angstgegner St.Gallen. Wenn das nur gut geht...
Es geht nicht gut. Schon in der 8. Minute schiesst Pavlovic zum 1-0 für die Güllener ein. Ein schlechter Anfang, zumal Thun doch bislang selbst in den schlechtesten Spielen gegen St.Gallen meist vorne lag. Wird heute also alles noch schlechter, oder vielleicht doch besser, wie Optimist Beni hofft?
Ganz abwägig scheint Benis Prognose jedenfalls nicht zu sein, da wir kurz darauf den Ausgleichstreffer bejubeln können: Hodzic trifft in der 25. Minute.
Doch das Tor entspricht nicht dem Spielverlauf. Klar müssen die Thuner als Gäste nicht das Spiel machen, aber dem Gegner wird hinten doch allzu viel Freiraum gewährt. So sind die St.Galler Angriffe zahlreich und ernst zu nehmen. Und leider auch erfolgreich. In der 42. Minute schiesst Tachie-Mensah, im ganzen Stadion nur Alex genannt, zum 2-1 ein.
Pause. Grund genug, für Röbi, Jan und mich die Holztribüne zu wechseln und uns in der ruhigeren Hälfte mit Lydia zu unterhalten. Doch bald ist auch hier der Lärm gross, rutsche ich doch plötzlich aus und reisse im Unfallen einen älteren Fan mit um. Bevor ich wieder richtig auf den Beinen bin, werde ich schon böse von drei älteren Herren angequatscht. Da sie eine Entschuldigung nur in Zusammenhang mit drei Glühweinen akzeptieren wollen, bleibt halt mein Sorry aus. Ich falle ja schliesslich nicht extra so um, dass mir anschliessend das Knie weh tut.
Eine Szene, sympthomatisch für einen eher unlustigen St.Gallen-Ausflug. Auch die zweite Halbzeit hat für uns Thunfans nur geringen Unterhaltungswert. Zwar machen die Thuner nun notgedrungen das Spiel, doch mit geringem Erfolg. St. Gallen kommt vielmehr immer wieder zu gefährlichen Konter, einen davon verwertet Alex in der 83. Minute zum definitiven k.O.-Schlag. 3-1.
Einzig den letzten Lacher haben noch wir Thuner auf unserer Seite. Als Zanni kurz vor Schluss das Aussennetz trifft, bricht das Tor plötzlich auseinander. Doch leider ist die Latte rasch wieder eingehängt, auch der Forfait-Sieg-Wunsch erfüllt sich damit nicht.
Ohne Punkte und nur noch drittplatziert fahren wir Thunfans daher wieder heimwärts. Haben wir auf der Hinfahrt noch Videos von FC Thun-Spielen geschaut, läuft jetzt ein Actionfilm mit viel Geballer. Man muss sich ja irgendwie abreagieren.
Aufmerksame Beobachter können aber auch Memory spielen. Was haben Stefanie und Jan gemeinsam? Sie sind beide heute im Snoopy-Look. Stefanie trägt Snoopysocken und Jan gar Snoopyunterhosen. Vielleicht könnte man ja mal auch eine Punktesammelkarte für Snoopy-Kleidungsstücke einführen...


Matthias Engel