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Thun - FCZ 2-1
04.04.2004SuperLeague 2003/2004


Im Fussball wiederholen sich Geschichten selten. Doch heute fühlen wir uns beim Match der Thuner gegen den EFZEZETan das letzte Duell der beiden Mannschaften Ende November zurückerinnert. Besonders die Szenen vor dem Anpfiff sind ein absolutes Déjä-vu. Einmal mehr läuft sich nämlich Brutalo-Fussballer Arthur Petrosyan direkt vor unseren Augen ein. Da wir selbstverständlich sein Wahnsinnsfoul an Deumi immer noch nicht vergessen haben, wird der Armenier auch heute wieder von uns mit Buhrufen, Pfiffen und verschiedensten Beleidigungsgesängen eingedeckt. Und wie schon Ende November nimmt uns Petrosyan sehr wichtig und reagiert mit Gesten. Erst deutet er das Arschlochzeichen an (jedoch ohne den Mittelfinger aufzustrecken), dann gähnt er absichtlich in unsere Richtung und schliesslich winkt er uns noch zu. Erst als seine Mitspieler auf ihn einreden, sich doch auf das Spiel zu konzentrieren, wendet er den Blick von uns ab.
Das Spiel beginnt trotz so viel Emotionen eher lau. Zürich ist leicht überlegen, doch sind die wenigen Torchancen keineswegs zwingend.
Erstmals (Negativ-) Stimmung kommt auf, als Lustrinelli nach rund 25 Minuten nach einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum liegen bleibt. Der Pfiff bleibt nicht nur aus, Lustrigoal muss sich gar ausserhalb des Platzes pflegen lassen. Eigentlich ein gefährlicher Moment für die Thuner, doch sie sind zum Glück im Ballbesitz. Ein Eckball, ein Pass nach hinten, noch ein Pass, Hodzic kommt an den Ball und schiesst und trifft. Und einmal mehr hat unser Drittliebster Bosnier (Sanel und Babo sind natürlich unübertreffbar) zu unserer grossen Freude ein Tor erzielt. Ein Verteidiger machts einmal mehr den Stürmern vor, wie es gehen würde.
Immerhin kann Lustrinelli nach einigen Pflegeminuten zurück ins Spiel kommen. Doch er zeigt heute eine eher schwache Leistung, selbst wenn er alleine aufs Tor ziehen kann, kommt er zu keinem echten Abschluss. Das selbe gilt für Rama, schnell ist er ja, noch läuft er auch immer in die Offsidefalle oder in den Goalie hinein. Torgefährlich ist nebst Hodzic einzig noch Gerber, doch dessen wuchtigen Weitschüsse landen heute leider stets hauchdünn neben dem Tor.
Erst Lustrinelli, später aber auch Rama werden in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Dos Santos kommt nach einer Stunde ins Spiel und trifft wenige Minuten später. 2-0. Alles klar?
Leider nein, greift doch nun Coltorti so richtig ins Spiel ein. Gleich dreimal wuchtet er heute den Gegnerspielern in die Beine. Das 1. Mal trifft er den Ball, das 3. Mal kommt ihm ein Offsidepfiff zu Hilfe. Doch dazwischen sieht er in der 80. Minute für eine Notbremse Gelb, worauf ausgerechnet Petrosyan an den Elfmeterpunkt tritt. So gross auch unser Pfeifkonzert ist, unser Hassspieler Nummer 1 trifft. Nur noch 2-1.
In den Schlussminuten ist trotzdem kein Zittern angesagt, auch wenn die Zürcher noch an ihre Punkte-Mach-Chance glauben. Vielmehr kommt es kurz vor Abpfiff noch zu einem Handgemenge im Thuner Strafraum. Mitten im Getümmel: Arthur Petrosyan. Respekt vor den Thuner Spielern, dass keiner von ihnen diesen unübersichtlichen Moment zu einem gewiss berechtigten Revanchefoul nutzt.
So endet das Spiel Thun-Zürich wie bereits Ende November mit einem Thun-Sieg. Wobei anzumerken ist, dass die Zürcher in den Monaten dazwischen kein einziges Meisterschaftsspiel verloren haben. Die spielerische Rache der Thuner geht schon am Gründonnerstag weiter. Sei auf uns Thuner gespannt, Petrosyan!

Matthias Engel