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Thun - St. Gallen 2-3
17.03.2004SuperLeague 2003/2004


Es ist kalt geworden im Lachenstadion an diesem Abend, auch wenn Rüpel-Alain auch um halb 10i immer noch in Shorts herumsteht. Es ist keine schöner Frühlingstag mehr, jetzt nach dem Schlusspfiff, es ist finstere Nacht. Mitzu und ich haben Tränen in den Augen, wenn auch wegen einem tüchtigen Schupf. Doch auch allgemein ist der Abend traurig. Der FC Thun und seine Fans sind nach den eher belanglosen Spielen gegen Servette, GC und Basel in den Fussballalltag zurückgekehrt - und dies ausgerechnet mit einer Heimniederlage gegen St, Gallen.
Favorit ist Thun in diesem Spiel trotz Punktevorsprung nie richtig gewesen und wie ein Favorit haben sie auch gar nie gespielt. Abwartend ist Thun von Beginn weg, verhalten bloss sind die Angriffversuche. Und besonders im Mittelfeld ist das Spiel der Thuner gar nicht souverän. St. Gallen dominiert die erste Halbzeit und schliesst folgerichtig auch das erste Tor. Barnetta erzielt das 1-0 in der 16. Minute.
Thun reagiert kaum. Das der Ausgleich doch fällt, ist mehr dem Glück, als einem wahren Aufholjagdkonzept zu verdanken. Lustrinelli ist der Torschütze in der 36. Minute.
Unter den Thunfans ist derweil mehr Missstimmung als Stimmung. Dass ein paar seit Jahren treue Fans es wagen, nicht im Minutentakt mitzusingen, wird von den Fly Agarics-Domteuren als Provokation empfunden. Jene ach so guten und lauten Thunfans kommen gar in die hinteren Reihen, um Auge in Auge zu stille Fans auszuschimpfen. Wirklich eine tolle Aktion. Noch toller ist die neue Regel, dass neu nur noch einen Fangesang anstimmen kann, wer auf der Hecke steht. Die Fly Agarics haben neu das Stimmungsmonopol.
In der zweiten Halbzeit gibt es viel zu singen. Die Thuner Spieler kommen stark aus der Kabine, sie wollen nun das Spiel dominieren. Und bald gelingt ihnen auch der Treffer, Sinani schiesst nach 60 Minuten zum 2-1 ein.
Doch das ist alles andere als die Entscheidung, St. Gallen gibt sich nicht auf. Und so erzielen die Ostschweizer nach Thuner Abwehrfehlern noch zwei Treffer. Mensah in der 68. Minute und ein zweites Mal Barnetta in der 74. Minute schiessen St. Gallen kurz herum zum Sieg.
Und so kommt definitiv keine Freude auf an diesem Frühlingstag, der doch am Nachmittag noch so sonnig und warm war.

Matthias Engel