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Thun - GC 1-2 |
07.03.2004 | SuperLeague 2003/2004 |
Eigentlich ist die kleine blaue Metalldose eine schlaue Sache. Mit nur zwei Fingern kann man sie öffnen und wieder schliessen. Ob es hingegen eine gute Idee ist, diese Dose dutzendfach vor dem Spiel Thun-GC an die Fans zu verteilen? "Das ist doch ein Wurfobjekt? Warum verteilen Sie das?" "Thuner Fans sind friedlich, die werden die doch nichts aufs Spielfeld werfen."
Nun gut, die ersten Regelverstosse an diesem Tag werden von GC-Fans begangen. Es brennt und knallt ziemlich heftig vor dem Spielbeginn. Ähnliche "wir spielen mit dem Feuer"-Choreos werden bei jedem Treffer folgen.
Doch vorerst ist im Lachen an Tore nicht zu denken, das Spiel ist äusserst niveauarm. Dabei steht doch noch im Blick geschrieben, dass der Sieger der Partie n nichts mehr mit der Relegation zu tun haben wird. Es ist trotzdem von der Spielart her ein Strichkampf. Die Thuner zeigen wieder einmal ihr schwaches "wir haben kein Selbstvertrauen"-Spiel und verstolpern sich bei praktisch jedem Angriff. Und die Zürcher scheinen seit dem Cuphalbfinale so grosse Angst vor Gegentoren zu haben, dass sie eher auf Defensive als auf Offensive setzen. Die wenigen GC-Angriffe sind überaus vorsichtig. Die Weiss-Blauen suchen dabei nicht in erster Linie Torchancen, sondern viel lieber Hinfallmöglichkeiten. So erspielt (im Sinne von Schauspiel) GC sich in der 17. Minute einen Freistoss an der Strafraumgrenze. Nunez schiesst, Cabanas köpfelt und schon steht es 1-0 für die Gäste.
Und dann beginnt es zu schneien. Modefans spannen kurzerhand mitgebrachte Schirme auf, während wettertauglichere Fans "Es schneielt, es beielt" anstimmen. Gut gelaunt zu bleiben fällt nun schwer; denn es ist arschkalt, die Thuner inkusive Kobel spielen schlecht und der Schiri ist natürlich wieder einmal ganz schlecht. Positiv ist zur Pause nur, dass der Schneefall wieder aufgehört hat und dass Thun nur mit einem Tor zurückliegt.
Die zweite Halbzeit ist eine Lehrstunde in Sachen Fussballtaktik. GC setzt nun ausschliesslich auf Defensive und steht und fällt nur noch in der eigenen Platzhälfte herum. Thun rennt an, stoppt sich aber mit unverständlich vielen Fehlpässen meist gleich selber. Klar, dass einige dieser Fehlpässe zu Konter führen müssen. Einer der ersten nutzt Petric in der 67. Minute zum unverdienten 2-0.
Nun werfen sich die Thuner noch mehr nach vorne, selbst die Verteidiger zeigen sich vorne. Und so ist es denn auch Hodzic, der in der 75. Minute den Anschlusstreffer erzielt. Der flinke Bosnier wird immer mehr zu einem unserer Topskorer.
Nun zeigen sich auch Rama und Lustrinelli immer mehr. Doch der Ball will einfach nicht ins Tor. Wenigstens nutzt auch GC die vielen hochkarätigen Konterchancen nicht. Das vermeintliche 3-1 wird wegen Offside aberkannt.
Schliesslich stehen wir in der 93. Minute. In wenigen Sekunden wird der schwache Schiri abpfeiffen. Lustrinelli sieht im Strafraum den Ball vor sich, der Tessiner fliegt ihm regelrecht entgegen - und köpfelt ihn knapp am Tor vorbei.
Da ist Schluss und die Niederlage perfekt. Auf der Laufbahn und auf dem Rasen liegen da nur ungefähr zehn Metalldosen herum. Respekt.
Matthias Engel |
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