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Aarau - Thun 1-2
14.09.2003SuperLeague 2003/2004


Sonntag 27.Oktober 2002. Ein schier unvergesslicher Tag. Die Thuner gewinnen nach mühsamem Kampf in Luzern 1-2. Der Jubel ist gross, alle Wege nach oben scheinen offen. Doch die hoffnungsvolle Perspektive bleibt Wunsch, während den restlichen Qualifikationsrunden und der ganzen Finalrunde gelingt dem FC Thun kein einziger weiterer Auswärtssieg, weder im Cup gegen Schaffhausen, noch in den zwei Meisterschaftsspielen in Wil. Was für eine Negativserie.
Zeitsprung. Wir schreiben mittlerweile den 14.September 2003. Fast 11 Monate sind seit dem letzten Thuner Auswärtssieg vergangen. Heute treten die Thuner in Aarau an. Ein wichtiges Spiel, Punkte müssen her. Wie sagt doch unser mitreisender Peruaner Elvio Quispe: "Mit einem 0-0 wäre ich zufrieden". An einen Sieg denken, dass scheint gewagt, auch das letzte Spiel im Rübeliland ging verloren. Aber vielleicht bringen ja meine beiden Ehrengäste Conne und Stephi dem FCT Glück. Obwohl Aargauerinnen, tragen sie 90 Minuten lang Thunaschals um den Hals. Sie singen gar mit, einzig ihr ständiges Starren auf das Totomatresultat von Wil-Servette irritiert ein bisschen.
Die Thuner beginnen stark, sie scheinen heute unbedingt punkten zu wollen. Doch auch Aarau ist gefährlich, der erste Treffer könnte wirklich in beiden Toren landen. Doch das Comeback von "Peter Kobel Fussballgott" im Thuner Tor beruhigt ungemein. So ist hinten alles sicher und vorne muss nun nur noch ein Glückstreffer kommen. Und der kommt, noch vor der 20. Minuten trifft ausgerechnet der Uetendorfer Marc Schneider zum 1-0. So guet!
Doch mit Aarau ist weiterhin zu rechnen, besonders vor der Pause trumpfen sie noch stark auf, was uns Thuner Fans natürlich missfällt. Unsere Hassobjekte sind dabei vor allem Bieli und Varela, was für Deppen!
Zur Pause führt Thun 1-0, was Aarau zu der bereits zweiten Auswechlung bewegt. Ich notiere mir den Wechsel gerade noch im Matchprogramm, als de Napoli zum 1-1 einschiesst. Ich seh den Treffer nicht, vielleicht besser so.
Unsere Freude am Thuner Spiel ist ungetrübt. Immer wieder singen wir einen Song: "Es kommt die Zeit, oho, wo Rama wieder trifft." Und dann ist es soweit, in der 60. Minute erzielt Rama das wunderschöne 1-2. Was für ein Spiel!?
Es ist ein Scheissspiel! Nicht wegen den Thunern, nicht wegen den Aarauern, sondern wegen dem unfähigen österreichischen Schiedsrichtertrio. Immer wieder pfeifen die Herman Maiers gegen Thun. Besonders krass ist das Austria-Unvermögen in der 67. Minute, als Milicevic nach einem wirklich harmlosen Foul zum zweiten Mal Gelb sieht. Gelb-Rot also, Thun spielt plötzlich nur noch zu zehnt.
Nun müssen die Thuner echt zittern, 25 Minute lang sind die Berner Oberländer nun echt unter Druck. Immer wieder muss Kobel retten. Geflucht wird da viel im Thuner Sektor, allein ich sterbe hundert Tode. Obwohl neben zwei schönen Servettefans stehend, gilt der Ausruf "Mattäng kriegt nen Herzinfarkt" mehr als je zuvor. Ein Aarau-Tor könnte ich in einer solchen Situation echt nicht mehr verkraften.
Doch Minute um Minute verinnt, Kobel zeigt weitere Glanztaten, Aarau weiteres Unvermögen. Und schliesslich folgt der Schlusspfiff, Thun gewinnt am 14. September 2003 1-2 in Aarau. Es ist der erste Auswärtssieg seit dem - ja klar - 27.Oktober 2002.
Kein Wunder, jubeln da die Thuner Fans nach dem Spiel noch stundenlang. So ist denn auch eine Polonaise im Zug von Bern nach Thun Pflicht. Was für eine Stimmung. Hoffentlich gibts das bald wieder und nicht erst in 11 weiteren Monaten.

Matthias Engel