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FCZ - Thun 4-0
03.09.2003SuperLeague 2003/2004


Und wie ein wilder Rudel rufen wir plötzlich in die Nacht hinaus und beschwören unsere Einheit. Hand in Hand leisten vier YBfans, ein Baselfan (natürlich ein hübsches Girl!) und ich als Thunfan den Eid, trotz aller Vereinsrivalitäten fair zueinander zu sein und vor allem auch die Schweizer Nationalmannschaft zu unterstützen. Während diesen seltsamen Minuten am Treffpunkt im Bahnhof Bern scheint für mich die Schweizer Fussballwelt in Ordnung. Umso intensiver erleb ich jeweils die Fussballeinblendung auf der Infobulletinwand. "YB-GC 4-0, Basel-ST. Gallen 4-1, Zürich-Thun 4-0" ist da alle fünf Minuten. Auch Stunden nach dem Match ist dies immer noch eine Meldung, die schmerzt.
Der Strichkampf heute in Letzigrund ist heute schnell verloren für Thun. Während die Zürcher sofort entschlossen und wirblig auftreten, scheinen die Thuner immer einen Schritt zum spät beim Mann und gar zwei Schritte zu spät am Ball zu sein. Schon in der 6. Minute fällt daher das 1-0 durch Petrosjan.
Die Zürcher machen die ganze erste Halbzeit lang Druck, die Thuner kommen mehr dank Glück, denn als Können an weiteren Treffern vorbei.
Dies ist in der zweiten Halbzeit leider anders. Nach genau 16 Sekunden liegt der Ball ein erstes Blal hinter Coltorti, in der 72. und in der 85. Minute folgen weitere Treffer.
Wer die Tore genau schiesst, ist für uns nicht ganz klar. Matchmagazine mit Mannschaftsaufstellungen werden im Gästesektor nämlich nicht verkauft. Und auch sonst ist der Service für die Thunfans schlecht. Der Trink- und Essstand schliesst nämlich bereits kurz nach der Pause. Dumm für alle, die zu den letzten 30 Spielminuten noch gerne ein Bier getrunken hätten. Der Aufenthalt im Letzigrund wird so endgültig zur Qual, die schliesslich mit einer 0-4-Niederlage und dem 9. Tabellenplatz endet. Und ausgerechnet unsere auf Platz 2 platzierten Freunde aus Bern sprechen von einer Minikrise in ihrem Verein. Diese Probleme möchte man haben.
Immerhin, an diesem Abend fallen keine dumme Sprüche am Bahnhof in Bern. Unser Schwur ist schliesslich ein gutes Zeichen. Und es ist natürlich ganz klar, dass ich schlussendlich zu zweit mit dem Basel-Fan durchs Aaretal reise...

Matthias Engel