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Bieler Hallenturnier 1.Platz
12.01.2003Hallenturniere

Oha lätz, da gewinen die Thuner das Bieler Hallenturnier und werden schlussendlich doch von Bieler Jungs vernichtend geschlagen. Aber alles der Reihe nach...
Der Tag beginnt früh, im 8 Uhr-Morgengrauen (an einem Sonntag morgen ist jede wache Minute vor 12 Uhr grauenhaft) treffen sechs noch gar nicht so muntere Thuner Fans am Bahnhof zusammen. Um zusammen wach zu werden, nehem wir den Regionalzug über Belp statt den Schnellzug. Das kostet zwar gegen eine halbe Stunde, spart uns aber Herumstehen im kalten Bern und ermöglicht uns eine lange Party im Zug. Während ein paar von uns sich einmal mehr als Handyspanner versuchen, fragt sich der Rest, warum dieser BLS-Zugsmensch achtmal in unser Abteil kommt, aber doch nie die Billette kontrolliert.
Mal in Biel angekommen, haben wir noch ein paar Probleme am Busautomaten. Da wird zwischen 9 Billetarten und mehreren Kategorien unterschieden. Bin ich nun Mensch, Soldat, Hund oder Velo und will ich nun durch die West-, Ost- oder sonstwelche Zone fahren? Wir entscheiden uns für den Militärtarif und sind so mit dem nächsten Bus bald einmal im "Hallenstadion".
In der Halle herrscht schon viel Lärm, spielt da doch schon YB 2. Um die 20 YB-Fans (zählen wir mal nur die in den unverkennbaren gelben Dress) sind da und schreien, so laut sie können. Sie bejubeln ein Tor gegen GC 2, müssen aber mitansehen, wie auch GC2 einmal trifft. Das Spiel endet 1-1 unentschieden. Mit dabei ist auch Mark Amman, der slebstverständlich nach Sascha Lehmann fragen lässt. Da dieser jedoch seine Sonntage sinnvoll verbringt, kommt es nicht zur grossen "ich hab dich doch lieb"-Umarmung. Halt vertagt.
Um halb elf tritt dann endlich Thun an. Erster Gegner ist Grenchen und mit dabei ist das Thuner Talent Matthias Känel. Er kann jedoch keine grossen Zeichen setzen, erst später am Tag wird er ein Tor schiessen. 6-1 endet der Match, wir Thuner Fans sind bereits im Jubelfieber.
Nicht so YB. Die Berner Kollegen scheitern in Match 2 an MĂĽnsingen. 1-2 ist das Resultat, um elf Uhr ist YB2 dem frĂĽhzeitigen Ausscheiden aus dem Turnier sehr nahe.
Zweiter Thun-Gegner ist Chaux-de-Fonds. Gegen die Welschen tun sich die Thuner lange Minuten sehr schwer. Doch noch innert der 18 Spielminuten, so lange dauert jeder Match, bekommt Thun den Gegner gut in Griff. 3-1 lautet das Schlussverdikt, Thun erreicht spielend leicht das Halbfinale - wie schon vor dem abschliessenden Gruppenspiel feststeht.
Doch vorerst ist erst einmal Mittagspause. Wir machen uns auf den Weg Richtung McDonalds, haben wir doch jede Menge Gutscheine bei uns.
Draussen staunen wir erst über das ausgeklügelte, hochtechnologische Bussystem an der Haltestelle. Da zeigt eine elektronische Anzeigetafel doch tatsächlich an, wann der nächste Bus eintrifft. Obwohl wir erst zu Fuss Richtung Stadt gehen wollen, verharren wir schliesslich hier. Der nächste Bus soll ja schliesslich in nur "01 Minuten" eintreffen. Gutgläubig warten wir ab und erleben eine böse Überraschung. Plötzlich wechseln die "01 Minuten" nämlich auf "05 Minuten". Wo gibts denn so was.
Schliesslich erscheinen wieder die "01 Minuten". Werden wir nun ein zweites Mal verarscht? Fast scheint es so, dauert doch diese eine letzte Minute scheinbar ewig lang. Endlich leuchtet dann jedoch ein Doppelstrich auf, das Zeichen, dass der Bus in wenigen Augenblicken kommt. Wir stellen uns nebeneinander an den Strassenrand und studieren eine kleine Begrüssungszeremonie ein. Als der Bus angefahren kommt, zelebrieren wir eine Welle. Der Chauffeur winkt freundlich und fährt an uns vorbei. Aha, der falsche Bus. Nun haben wir aber genug, 17 Minuten auf einen Bus zu warten ist uns eindeutig zu viel. So marschieren wir schon los, um im letzten Augenblick zu bemerken, dass endlich der Bus kommt. Schnell springen wir hinein.
Das Essen ist fettig und stärkt daher gut, voll motiviert sind wir noch vor den YB-Fans zurück in der Halle. YB-Biel steht an, wir Thuner sind bei diesem Match gespalten. Während die anderen Thuner auf einen Biel Sieg und ein YB-Ausscheiden hoffen, möchte ich doch vielmehr YB2 weiterkommen sehen, so dass es im Halbfinale zum Derby aller Derbys kommt. YB hat erst grosse Schwiergkeiten beim kleinen Kantonsbruder, gewinnt aber am Schluss doch mit 4-1. Das heisst Halbfinalqualifikation, denn GC2 müsste um dies zu verhindern gegen Münsingen mit fünf Toren Unterschied gewinnen. Dies gelingt nicht.
Nun tritt Thun noch an, gegen Solothurn. Ein Spiel zum rasch Vergessen. Bereits nach wenigen Sekunden heisst es 1-0 für die Aaretaler, die Thuner scheinen im Mittagsschlaf zu stecken. Vorübergehend lange, denn bald steht die Partie 4-1, für den FCS versteht sich, der Gruppensieg ist für Thun verloren. Aber immerhin zeigen die Oberländer noch etwas Kampfgeist, kommen auf 3-4 heran und haben gar noch eine Ausgleichschance. So aber heissen die Halbfinals Thun-Münsingen und YB2-Solothurn.
Erst spielen die Thuner. Wieder ist ihr Start ins Spiel katastrophal, denn kurz nach Beginn kann ein Thuner nur noch mit den Händen ein Tor vermeiden. Der Schiri pfeift, es gibtt natürlich Penalty. Die Münsinger 11 läuft an - und Wölfli hält! Eine grosse Gefahr ist gebannt. Während Münsingen nun geschockt ist, spielen die Thuner nun clever auf. Tor um Tor fällt, 4-1 stehts am Schluss. Die Thuner sind im Finale - wohl gegen YB2.
Doch weitgefehlt. Obwohl YB noch in FĂĽhrung geht, haben sie das Spiel nie unter Kontrolle. Solothurn gleicht erst auf und geht dann in FĂĽhrung. Die YB-Jungs mĂĽssen mitansehen, wie ihr Traum vom Turniersieg wie eine Seifenblase zerplatzt. Durch ein 4-0 gegen Biel sichern sie sich immerhin Turnierplatz 3. Beim Finale werden die YB-Fans dann nicht mehr anwesend.
Fast verpasst auch Matthias (nicht zu verwechseln mit Mattäng!) das Spiel. Der muntere Jung bleibt im WC stecken! Nein, nicht in der Kloschüssel, aber doch im WC Räumchen, lässt sich doch die Türe plötzlich nicht mehr öffnen. Panik pur. Ein Aufschliessversuch der Abwartin funktioniert nicht, Matthias muss durch ein Fenster in die Freiheit klettern.
Bald ist das Abenteuer vergessen, alle sind wir froh gesinnt. Besonders, als wir von Trainerstar Latour höchstpersönlich Sandwichs geschenkt bekommen. "Wir haben noch zu viele - für jeden von euch Fans haben wir da mindestens noch eins." So guuuuuuuuet.
Und dann gilts ernst, das grosse Finale Thun-Solothurn beginnt kurz vor halb sechs. Jetzt machen nur noch sechs Thuner und ein Solothurner (der Webmaster der coolen FCS-Seite) merklich Stimmung. Und die Stimmung wird immer besser, schiesst doch der wieder topfite Ă„du Moser bald das 1-0. Da die Thuner hinten nun wie eine Wand stehen, muss nie eine zweite Tagesniderlage befĂĽrchtet werden. Die Thuner skoren noch zweimal, das Spiel endet 3-0 und das Turnier mit Thun als Sieger. Wir liegen uns jubelnd in den Armen und werden nach der Siegerehrung gar noch von den Veranstaltern als Vorzeige-Fangruppe fotografiert.
Nun beginnt die Heimreise, unter schlechten Vorzeichen. Da wird nämlich was von einer Schlägerei gemunkelt, die zuvor schon vor der Halle stattgefunden hat. Und auch jetzt wieder herrscht beim Imbissbudenstand Aufregung. Lautes Gebrüll etc., wir beschliessen jedenfalls die Bude zu beiden und auf einem anderen Weg zur Bushaltestelle zu marschieren. "FCT" jubelnd natürlich. Und dann beginnt der Krawall.
Wir werden verfolgt, erst glauben wir an YB-Fans, doch die Gruppe stellt sich als wilde Albanerhorde heraus. Nach vielen Metern Verfolgungsduell werden wir getrennt. Matthias und ich lassen die Jüngeren fliehen und bekommen wie die vier anderen leider auch ganz schön was ab. Matthias wird in eine Mülltone gesteckt und geschlagen, ich bekomme einen Faustschlag ins Gesicht - schliesslich finden wir im haltenden Bus Zuflucht. Röbi wird attackiert und seinem Fahne wird ihm abgenommen (und mir von einem Albaner später gegeben, freundlich freundlich) und kann schliesslich in ein Auto steigen und fliehen. Mario und Michael stürzen sich in einen Garten und werden von der Bewohnerin zum Bahnhof gefahren. Sanel schliesslich flieht zu einem Garagentor, wird dort von einer ganzen Gruppe aufgegriffen, vom einen Albaner gewürgt und von einem zweiten geschlagen. Schliesslich greift ein weiterer Albaner ein und lässt ihn gehen. Auch er erreicht schliesslich den Bahnhof, wo wir anderen mittlerweile bereits auf Polizeihilfe zählen können. Wobei, gross interessiert an unserem Problem sind sie ja nicht gerade. "Geht endlich auf den Zug!" ist ihr Standartsatz.
So lassen wir Biel dann mal hinter uns, eben mit dem Wissen, das Bieler Hallenturnier gewonnen und schlussendlich doch von Bieler Jungs vernichtend geschlagen worden zu sein.

HOPP THUN!