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Thun - Xamax 2-1
21.01.2003Testspiele 2000 bis 2023


"Wir haben eine Betriebsstörung. Bitte gedulden Sie sich!" Bitte?! Was soll denn das? Da nimmt man extra jeden stupfsinnigen Abendjob an, damit man sich ausnahmsweise eine dreistündige Mittagspause zwecks FC Thun-Match-Besuch gönnen kann und prompt macht einem die Zugmafia der SBB einen Strich durch die Rechung: Es fährt einfach kein Zug zwischen Münsingen und Thun um die Mittagsstunde. So heisst es mal abwarten in der Aaretaler Winterkälte, eine halbe Stunde vielleicht - vielleicht weniger. Jedenfalls kommt der Zug schliesslich viel zu spät und so verpasse ich die Startviterelstunde des Thuner Testspiels. Was mich ein klein bisschen an das Testspiel Baden-Thun erinnert, wo ich schon einmal einer Betriebsstörung wegen fast eine ganze erste Halbzeit verpasst habe.
Schliesslich bin ich doch noch im Stadion, wo vereinzelte Thun-Fans sowie die schöne Amélia mit ihrem weitaus weniger schönen Xamax-Schal bereits in der Kälte zittern. Bald trifft auch Sanel ein - seine bereits legendäre Thun-Fahne samt Familienwappen lässt er sich wenig später von den Eltern bringen. Matusz fotografiert derweil eifrig fürs Forum. Sascha kommentiert klug (?) wie immer die Spielzüge. Und Mitzu betascht sich immer wieder am Hintern - der ist nach einem dummen Umfaller völlig verdreckt. Daher also die Friburger-Witze.
Gespielt wird übrigens auch - vorab von den Thunern. Rot hat Weiss jederzeit im Griff. Besonders Rama ist in Topform und schiesst schon wieder zwei Tore. Kobel hält hinten derweil gut, wobei er sich einmal von einem gewissen Wiederkehr bezwingen lassen muss. Eine Szene gewiss ohne künftige Wiederkehr. Speziell ist auch der Auftritt von Marc Schneider. Endlich spielt er wieder bei Thun, die hoffentlich definitive Rückkehr eines Ur-Thuners.
Kurzum, die Halbzeit 1 ist sehr lebhaft, macht grossen Spass zum Zuschauen, mit 2-1 geht Thun in die Pause.
In der Garderobe gibts dann wohl irgendein Schlafmittel, denn in den zweiten 45 Minuten läuft nicht mehr viel. Xamax ist nun stärker, doch Torszenen sind plötzlich äusserst selten. Das Spiel plättschert, die Bise treibt ihr Unwesen, es beginnt zu regnen. So sitzen auch bald die harten Thun-Fans auf der Tribüne und übt mal Stille. Und bald ist das Spiel aus, die Heimkehr ins Büro steht an, wobei der Zug jetzt natürlich wieder pünktlich fährt. So ist das Leben.

Matthias Engel